Österreichs Wirtschaft im Juni 2024 : Konjunktur im Juni: Aufwärtstrend gestoppt

Industrie im Juni 2024 in Österreich

In welche Richtung steuert Österreichs Industrie?

- © Industriemagazin

Geringe Auftragsgänge, hohe Inflation, nachtteilige Kostenfaktoren – die großen Herausforderungen aus dem vergangenen Jahr, begleiten die österreichischen Industrieunternehmen auch im ersten Quartal 2024. Die Ergebnisse der ersten drei Monate sind nahezu in allen Branchen rückgängig.

Die zuletzt aufhellende Stimmung am Konjunkturhimmel wird abrupt durch den neuesten Ausblick der Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS gestoppt. Auch der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex konnte den leichten Aufwärtstrend des vergangenen Monats nicht fortsetzen. Für das Jahr 2024 wird kaum noch ein Plus für die österreichische Wirtschaftsleistung erwartet. Das liegt insbesondere an Problemen in der Industrie und der Bauwirtschaft.

Schon seit fast zwei Jahren nimmt der Auftragseingang ab. Im Juni fehlten erneut deutlich neue Aufträge in der heimischen Industrie.

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Neuaufträge: Reduktion.
Aufgrund des sinkenden Neugeschäfts verringerte sich die Einkaufsmenge und in weiterer Folge auch das Vormateriallager. Das Fertigwarenlager reduzierte sich im Juni nur leicht.

Vormateriallager: Reduktion.

Fertigwarenlager: Reduktion
Erstmals seit über einem Jahr, sind im Juni die Einkaufspreise gestiegen. Die Verkaufspreise gingen jedoch leicht zurück und sorgen für eine schlechtere Ertragslage der österreichischen Industrie.

Einkaufspreise: Anststieg
Als Reaktion auf die derzeitigen Rahmenbedingungen drosselten die Industriebetriebe die Produktion auch im Juni wieder erneut.

Produktion: Reduktion.
Die Hoffnung auf eine Erholung der heimischen Industrie hat sich erneut verzögert. Das WIFO erwartet erst Anfang 2025 einen Aufschwung der österreichischen Industrie aufgrund von positiven Impulsen aus dem Ausland. Das IHS rechnet noch Ende dieses Jahres mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Zurzeit zeigt der Industriekonjunkturkompass basierend auf den aktuellen Werten weiterhin auf Restrukturierung.

Wirtschaftliche Lage der wichtigsten Branchen der Industrie im April

Bergbau und Metall
Zwar verbessern sich die österreichischen Unternehmen der Bergbau und Metall Branche im Vergleich zum letzten Quartal, jedoch zeigt der Vergleich zum ersten Quartal 2023 eine Verschlechterung der Ergebnisse. Der Umsatz kann nahezu stabil gehalten werden, doch wirken sich die niedrigen Verkaufspreise stark auf die Ergebnisse aus. Große Hoffnungen werden in den Transport- und Energiebereich gesetzt.

Produktionstechnik und Maschinenbau
Trotz den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können die Vertreter aus Produktionstechnik und Maschinenbau ihre Ergebnisse im positiven Bereich halten. Der Rückzug aus Lower-Margin Projekte, robuste Service Leistungen, globale Präsenz, ein diversifiziertes Portfolio und hohe Kosteneffizienz sorgen für ein stabiles Ergebnis.

Automotive
Die Automotiv Branche steht nach wie vor unter starkem Druck. Die Anzahl der Neuzulassungen ändern und werden sich, kaum mehr merklich ändern. Allerdings sind österreichische Industriebetriebe überzeugt, ihre Produkte gut platzieren zu können.

Verpackungsindustrie
Der Lagerabbau ist weitgehen abgeschlossen und man rechnet nun wieder mit besseren Verkaufszahlen. Der Margendruck ist jedoch nach wie vor sehr hoch. Preiserhöhungen werden erst ab dem 2. Quartal wirksam. Für die kommenden Ergebnisse rechnet man nicht mit einem deutlichen Wachstum, daher bleibt die Verkaufspreisentwicklung entscheidend für die zukünftige Marge.

Elektronikindustrie
Die Vertreter der Elektronikindustrie sind aktuell einem sehr schwierigem Marktumfeld mit sehr großem Preiskampf ausgesetzt. Mit der richtigen Kosteneffizienz wird es aber möglich sein von den Megatrends zu profitieren.

Ausblick

Trotz eines sich global verbessernden Wirtschaftsumfelds kommt die österreichische Industrie, belastet durch die Rückschläge in Europa, nicht in die Gänge. Unternehmen mit Absatzmärkten in Nordamerika und Asien haben hier einen Vorteil und sind nicht direkt abhängig. Für alle anderen gilt es noch auf deutliche Nachfrageimpulse aus Europa zu warten.