Ziegel-Hersteller : Wienerberger spürt schlechte Baukonjunktur: Umsatz und Gewinn gehen zurück

Verpackte Ziegel bei Baustoffproduzent Wienerberger

Wienerberger bekommt die Auswirkungen der schlechten Baukonjunktur zu spüren

- © YouTube/ Wienerberger

Der börsenotierte Baustoffkonzern Wienerberger leidet weiter unter der schwachen Baukonjunktur: In den ersten drei Quartalen lag der Umsatz mit 3,286 Milliarden Euro um 15 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum, der Nettogewinn sank um 36 Prozent auf 312,5 Millionen Euro. Dies wurde am Donnerstag vom Unternehmen bekannt gegeben.

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Ein Teil des Umsatzrückgangs (78,3 Mio. Euro) ist auf Währungseffekte zurückzuführen, heißt es im Quartalsbericht - im Wesentlichen habe es Abwertungen der türkischen Lira, der norwegischen Krone, des britischen Pfunds und des US-Dollars gegeben.

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- © Industriemagazin

Besser als die Endmärkte

Das ausgewiesene EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) von 655,0 Mio. Euro liegt, bereinigt um Erträge aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Immobilien von 4,4 Mio. Euro und Strukturanpassungen von -14,5 Mio. Euro, um 22 Prozent unter dem Vorjahreswert.

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Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 443,0 Millionen Euro (-28 Prozent). Das Finanzergebnis verschlechterte sich aufgrund höherer Finanzierungskosten und Bewertungseffekte von -24,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum um 25,9 Mio. Euro auf -50,1 Mio. Euro im Neunmonatszeitraum. Das Ergebnis je Aktie (EPS) beträgt 2,96 EUR (1-9/2022: 4,38 EUR).

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Wienerberger entwickle sich im laufenden Jahr deutlich besser als die Endmärkte, sagte Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch laut Aussendung, daher könne die Guidance für das operative EBITDA 2023 von 800 bis 820 Mio. Euro bestätigt werden. Im Neubaubereich setzte sich im dritten Quartal die rückläufige Nachfrage mangels Leistbarkeit aufgrund des hohen Zins- und Inflationsniveaus der Vorquartale fort. Auch im Sanierungsbereich verzeichnete wienerberger eine leicht rückläufige Entwicklung.

Wienerberger Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch
Wienerberger Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch - © YouTube/Wienerberger AG
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Wachstumsstrategie von Wienerberger

Für das Schlussquartal erwartet wienerberger aufgrund der bisherigen Entwicklung ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld wie in den ersten drei Quartalen. Für den nordamerikanischen Markt geht das Unternehmen von einer weiterhin stabilen Nachfrage auf niedrigerem Niveau aus, während in Westeuropa mit weiteren Rückgängen und in Osteuropa mit einer zunehmenden Stabilisierung gerechnet wird.

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Wienerberger geht weiterhin davon aus, sich auch in Zukunft durch die konsequente Ausrichtung auf innovative, ökologische Lösungen und den Ausbau des Produktportfolios sowie durch die Strategie des wertschaffenden Wachstums erfolgreich behaupten zu können. Aufgrund der starken Position und der erwiesenen Widerstandsfähigkeit in Kombination mit Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität erwartet das Unternehmen daher auch für das Geschäftsjahr 2023 eine sehr solide Performance und bestätigt erneut, ein operatives EBITDA von 800 bis 820 Mio. € erwirtschaften zu wollen.

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Im Dezember 2022 kündigte Wienerberger an, wesentliche Teile der Terreal Gruppe zu übernehmen - den historisch größten Schritt in der wertschaffenden Wachstumsstrategie des Unternehmens. Bisher hat wienerberger alle behördlichen Genehmigungen ohne wesentliche Nachbesserungen erhalten. Nun wartet das Unternehmen auf die Freigabe der Sekundärtransaktion durch die Kartellbehörden. Das Closing der Transaktion wird für Ende 2023 oder Anfang 2024 erwartet.