Handelspolitik unter Donald Trump : US-Zölle 2025: Alle News zur US-Handelspolitik

Washington DC, USA March 24 2022: Donald Trump 2024 presidential nomination supporters car rally through National Mall of Washington streets.

Aktuelle Nachrichten zu den US-Zöllen finden Sie tagesaktuell in unserem US-Zölle-Ticker 

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Zölle auf chinesische Importe bei 145 Prozent: Trump deutet Ende des Handelskonflikts mit China an

18.04.2025 - US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) Hoffnungen auf eine Lösung im anhaltenden Handelsstreit zwischen den USA und China geweckt. Vor Journalisten im Weißen Haus erklärte er: „Ich möchte nicht, dass die Zölle noch höher werden, denn irgendwann kommt der Punkt, an dem die Leute nicht mehr kaufen.“ Trump betonte, dass China seit Einführung der Strafzölle den Dialog mit den USA suche und zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich einer Einigung.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir etwas mit China ausarbeiten werden“, sagte Trump im Oval Office. Er gehe davon aus, dass auch mit weiteren Handelspartnern Einigungen möglich seien. Auf die Frage nach einem konkreten Zeitrahmen antwortete der Präsident: „Ich würde denken, dass das in den kommenden drei oder vier Wochen abgeschlossen sein wird.“ Unklar blieb, ob sich diese Einschätzung ausschließlich auf China oder auch auf andere Länder bezog.

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US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) ein mögliches Ende des Zollstreits mit China signalisiert. - © Jeffrey Phelps / AP / picturedesk.com

Die Spannungen im Handelskonflikt hatten sich zuletzt weiter verschärft, nachdem die USA die Einfuhrzölle auf chinesische Waren auf bis zu 145 Prozent angehoben hatten. China reagierte zunächst mit Gegenmaßnahmen, kündigte jedoch in der Vorwoche an, auf ein weiteres „Zahlenspiel mit Zöllen“ zu verzichten – ein mögliches Zeichen der Deeskalation.

Trotz bestehender Kommunikationskanäle scheint ein umfassender Austausch auf hoher diplomatischer Ebene bislang auszubleiben. Laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters gab es bisher keine konkreten Verhandlungen, die auf eine baldige Einigung hindeuten. Trump vermied es erneut, Details zur Art der Gespräche oder zur Beteiligung von Chinas Präsident Xi Jinping zu nennen.

Meloni und Trump optimistisch: Einigung im Zollstreit zwischen USA und EU in Sicht

18.04.2025 - Beim Besuch der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Washington stand der transatlantische Handelskonflikt im Zentrum der Gespräche mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Meloni äußerte sich zuversichtlich, dass eine Lösung im Zollstreit zwischen den USA und der EU möglich sei: „Ich bin sicher, dass eine Einigung erzielt werden kann. Wir können eine gemeinsame Basis finden.“ Laut italienischen Medien lud sie Trump zu einem Besuch in Italien ein – eine Einladung, die dieser annahm.

„Wir müssen offen miteinander reden und uns auf halbem Wege treffen“, sagte Meloni. Trump wiederum lobte die italienische Premierministerin in höchsten Tönen: „Ich mag Giorgia Meloni sehr, sie ist eine der wahren Führungspersönlichkeiten der Welt. Sie ist eine hervorragende Ministerpräsidentin und leistet in Italien hervorragende Arbeit.“ Auch Trump zeigte sich zuversichtlich, dass eine Einigung mit der EU im Zollstreit möglich sei.

Meloni Trump Weißes Haus
Meloni und Trump im Weißen Haus - © Youtube

Meloni sprach sich klar für eine diplomatische Annäherung aus, um Handelsbarrieren abzubauen und wirtschaftliche Spannungen zu entschärfen. „Manche nennen mich eine westliche Nationalistin, ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist, aber ich weiß, dass ich, wenn ich vom Westen spreche, nicht in erster Linie den geografischen Raum meine, sondern die Zivilisation. Und ich möchte diese Zivilisation stärker machen. Deshalb denke ich, dass wir uns jetzt an einen Tisch setzen und Lösungen finden sollten, auch wenn es Probleme zwischen den beiden Seiten des Atlantiks gibt.“

Angesichts der exportorientierten italienischen Wirtschaft und eines Handelsbilanzüberschusses von rund 40 Milliarden Euro gegenüber den USA steht Meloni unter starkem innenpolitischem Druck. Die Vereinigten Staaten sind mit einem Anteil von 10,7 % am italienischen Exportvolumen – nach Deutschland und vor Frankreich – der zweitwichtigste Handelspartner für Produkte wie Lebensmittel, Maschinen, Textilien, Möbel, Yachten, Luxuswaren und Pharmaerzeugnisse.

Im Rahmen des Besuchs kündigte die italienische Premierministerin an, dass italienische Unternehmen rund zehn Milliarden Euro in den Vereinigten Staaten investieren werden, um die wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu stärken. „Dies bezeugt, dass unsere Wirtschaften eng vernetzt sind“, betonte Meloni. Ein weiterer Schwerpunkt sei die geplante Steigerung der italienischen Energieimporte aus den USA, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

USA erwägen bis zu 245 Prozent Zölle auf chinesische Importe

17.04.2025 - Der Handelskonflikt zwischen den USA und China erreicht eine neue Eskalationsstufe. Wie aus einem am Dienstagabend veröffentlichten Informationsblatt des Weißen Hauses hervorgeht, könnten chinesische Importe mit Zöllen von bis zu 245 Prozent belegt werden. Grund dafür seien laut US-Regierung "Vergeltungsmaßnahmen" Chinas, auf die Washington nun entsprechend reagiere.

Ein Beamter des Weißen Hauses erklärte gegenüber dem Magazin Newsweek, die Summe setze sich aus verschiedenen Zollkomponenten zusammen und spiegele den potenziellen Höchstzollsatz wider, der auf bestimmte chinesische Waren erhoben werden könne.

Demnach ergibt sich der Gesamtzollsatz von 245 Prozent durch die Addition mehrerer Zölle: „Ein reziproker Zoll von 125 Prozent, ein 20-prozentiger Zoll im Zusammenhang mit dem Schmuggel der Droge Fentanyl sowie zusätzliche Zölle von 7,5 bis 100 Prozent aufgrund angeblicher unfairer Handelspraktiken“, so der Beamte.

Download von www.picturedesk.com am 19.04.2022 (14:51). dpatop - 11 February 2022, Mecklenburg-Western Pomerania, Mukran: A container is unloaded behind a locomotive with an Asian dragon head and the lettering "Beijing" after the arrival of the first ship of a new "Silk Road" connection between China and Germany at the port of Mukran. The containers from Wuhan in China cover part of the route by water and are reloaded onto rail cars on the island of R?gen. Photo: Jens B?ttner/dpa-Zentralbild/dpa - 20220211_PD12844 - Rechteinfo: Rights Managed (RM)
Die USA planen offenbar Zölle gegen China in Höhe von 245 Prozent - © Jens B?ttner / dpa / picturedesk.com

Letztere sind bekannte 301-Zölle, die bereits unter der Administration von US-Präsident Joe Biden eingeführt wurden. Sie betreffen eine breite Palette chinesischer Waren – darunter auch Elektrofahrzeuge, für die derzeit Einfuhrzölle in Höhe von 100 Prozent gelten. Werden auf diese zusätzlich der reziproke Zoll und der Fentanyl-bezogene Aufschlag angewendet, könnte der Gesamtzoll auf bis zu 245 Prozent steigen.

Chefökonom der WTO zu US-Zöllen: „Europa muss auf neue Handelsströme reagieren“

17.04.2025 - Die jüngste Zollpolitik der US-Regierung könnte weitreichende Folgen für den globalen Handel haben – und stellt nach Einschätzung des Chefökonomen der Welthandelsorganisation (WTO), Ralph Ossa, einen deutlichen Weckruf für Europa dar. Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2) betonte Ossa: „So wichtig wie die USA auch sind, sie machen nur 13 Prozent der weltweiten Importe aus, das heißt 87 Prozent der Importe sind im Rest der Welt.“

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Europa müsse sich daher stärker auf andere Handelspartner konzentrieren und internationale Kooperationen ausbauen. „Deswegen ist es jetzt erst mal wichtig, das zu schützen und das ist auch genau das, was für Europa wichtig ist, weil natürlich wollen wir nach Amerika exportieren, aber wichtig ist, dass eben auch der Rest der Welt da zusammenhält.“

Laut Ossa verzeichnet der Welthandel derzeit besonders starke Rückgänge in Nordamerika – konkret in den USA, Kanada und Mexiko. „Da ist schon ein enormer Effekt zu verzeichnen.“ Die WTO warnt vor einem generellen Rückgang des Welthandelsvolumens um 0,2 Prozent – im ungünstigsten Fall sogar um 1,5 Prozent.

  • Ralph Ossa
    So wichtig wie die USA auch sind, sie machen nur 13 Prozent der weltweiten Importe aus, das heißt 87 Prozent der Importe sind im Rest der Welt.

    Chefökonom der Welthandelsorganisation WTO, Ralph Ossa

Ein zentrales Thema ist laut Ossa die Umleitung von Handelsströmen infolge der US-Zölle. China könnte verstärkt europäische Märkte beliefern, insbesondere mit Produkten, die ursprünglich für die USA bestimmt waren. „Da ist es, denke ich, ganz zentral jetzt, dass man diese Umlenkungseffekte kooperativ managt, damit dieser Konflikt nicht noch weiter eskaliert.“

Die WTO prognostiziert ein Wachstum der chinesischen Exporte nach Europa um rund sechs Prozent im laufenden Jahr. Gleichzeitig könnten sich durch die sinkenden US-Importe aus China neue Exportchancen für andere Länder in Bereichen wie Textilien, Bekleidung und Elektrogeräte ergeben.

In einem weiteren Interview mit dem Deutschlandfunk sprach Ossa auch über die dramatische Entwicklung im Handel zwischen den USA und China. Die WTO geht davon aus, dass der bilaterale Handel der beiden Wirtschaftsmächte um über 80 Prozent einbrechen wird. „Der Grund, warum das nicht so erheblich auf den Welthandel durchschlägt, ist, dass China und die USA, also der bilaterale Handel zwischen diesen beiden Ländern, nur ungefähr 3 Prozent des Welthandels ausmacht.“

Die Organisation rechnet aufgrund der aktuellen Entwicklungen mit einer abgeschwächten globalen Wirtschaftsleistung. Die Prognose wurde von 2,8 Prozent auf 2,2 Prozent Wachstum gesenkt – eine direkte Folge der protektionistischen Maßnahmen und der gestiegenen Unsicherheit im internationalen Handel.

Zollkonflikt zwischen USA und China spitzt sich zu: China signalisiert Gesprächsbereitschaft

17.04.2025 - Im eskalierenden Zollstreit mit den USA zeigt sich China offen für Verhandlungen. Das chinesische Handelsministerium erklärte am Donnerstag, man stehe in laufendem Kontakt mit der US-Regierung und sei bereit zu „Wirtschafts- und Handelsverhandlungen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts“. Mit Blick auf Forderungen aus Washington, China müsse den ersten Schritt machen, betonte ein Sprecher in Peking: „Differenzen müssten durch einen Dialog auf Augenhöhe gelöst werden.“

Die Vereinigten Staaten haben für eine Reihe chinesischer Produkte Importzölle von bis zu 245 Prozent verhängt. Peking kritisierte diese Maßnahme scharf. Das Außenministerium erklärte, man werde sich nicht auf ein „Zahlenspiel“ einlassen. Laut einem vom Weißen Haus veröffentlichten Informationsblatt setzen sich die Zölle aus mehreren Bestandteilen zusammen: einem sogenannten reziproken Zoll von 125 Prozent, einem 20-prozentigen Strafzoll im Zusammenhang mit dem Schmuggel der Droge Fentanyl sowie zusätzlichen Zöllen zwischen 7,5 und 100 Prozent wegen angeblich unfairer Handelspraktiken.

Giorgia Meloni spricht mit Trump über EU-Zölle

17.04.2025 - Parallel zu den Spannungen zwischen den USA und China ist auch das Verhältnis zwischen den USA und der EU angespannt. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni reiste nach Washington, um mit Donald Trump über die US-Zollpolitik gegenüber Europa zu sprechen. Dabei bewegt sie sich in einem politischen Spannungsfeld: Während sie inhaltlich teils mit Trump übereinstimmt, möchte sie andere EU-Mitgliedstaaten nicht vor den Kopf stoßen. Die EU-Kommission, zuständig für die Handelspolitik der Union, unterstützte Melonis Besuch in den USA ausdrücklich.

Trump hatte bereits kurz nach Beginn seiner Amtszeit im Januar mit der Einführung von Strafzöllen internationale Handelskonflikte ausgelöst. Besonders betroffen war China, aber auch die EU. Zwar wurden einige Zölle auf Elektronikprodukte wie Smartphones und Computer inzwischen ausgesetzt, dennoch trifft die Zollpolitik den chinesischen Exportsektor empfindlich. Inzwischen bemühen sich mehrere Länder weltweit um bilaterale Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten.

Giorgia Meloni Italien
Giorgia Meloni - © Wikipedia

WTO-Prognose: Rückgang im Welthandel erwartet

17.04.2025 - Die Welthandelsorganisation (WTO) warnt angesichts der aktuellen Zollspirale vor einem Rückgang des Welthandels. Laut ihrem jüngsten Ausblick könnte das globale Handelsvolumen im Jahr 2025 um 0,2 Prozent schrumpfen – im schlimmsten Fall sogar um bis zu 1,5 Prozent. Damit droht der stärkste Einbruch seit der Corona-Krise 2020. China hat offiziell Beschwerde bei der WTO eingelegt und sieht in der US-Zollpolitik einen Verstoß gegen geltende Handelsregeln.

Volkswagen hält Preise in den USA trotz Zollstreit vorerst stabil

16.04.2025 - Angesichts wachsender Verunsicherung durch den anhaltenden Zollkonflikt zwischen den USA und Handelspartnern wie China und der EU kündigt Volkswagen an, seine Fahrzeugpreise auf dem US-Markt bis Ende Mai stabil zu halten. Damit reagiert der deutsche Automobilhersteller auf Befürchtungen amerikanischer Kunden, die mit Preissteigerungen rechnen. Zuvor hatte bereits Hyundai eine ähnliche Maßnahme ergriffen und erklärt, die Preise für aktuelle Modelle bis zum 2. Juni nicht zu verändern.

>>> Deutsche Autobauer verstärken US-Produktion als Reaktion auf drohende 25%-Zölle

Auch andere internationale Autohersteller reagieren auf die angespannte Lage. Ford und Stellantis boten Anfang April umfangreiche Rabatte auf ihr gesamtes Produktportfolio in den Vereinigten Staaten an. Nissan wiederum senkte gezielt die Preise für den neuen Rogue 2025 sowie den Pathfinder 2025 – eine Reaktion auf mögliche Nachfrageeinbrüche infolge steigender Importkosten durch US-Zölle.

VW Wolfsburg
VW will in den USA vorerst auf Preiserhöhungen verzichten - © Moritz Frankenberg / dpa / picturedesk.com

Kurzfristig profitieren Händler und Hersteller zwar von einer gestiegenen Nachfrage infolge der Rabattaktionen, doch die Branche bleibt skeptisch. Führungskräfte mehrerer Automobilkonzerne warnten davor, dass anhaltend hohe Zölle erhebliche Zusatzkosten verursachen könnten – mit negativen Folgen für die gesamte Lieferkette und letztlich für die Verbraucherpreise.

Reaktion auf Trumps Zollpolitik: Temu und Shein kündigen Preiserhöhungen in den USA an

16.04.2025 - Die chinesischen Online-Händler Temu und Shein planen angesichts der verschärften US-Zollpolitik unter Ex-Präsident Donald Trump eine Anhebung ihrer Preise in den Vereinigten Staaten. In Kundenmitteilungen, die diese Woche verschickt wurden, informieren beide Plattformen darüber, dass ab dem 25. April höhere Preise für zahlreiche Produkte gelten sollen. Die Mitteilungen richteten sich gezielt an Käufer auf dem US-Markt.

>>> Temu, Shein & Co: Warum Europa zum neuen Ziel chinesischer Billigexporte wird

Sowohl Temu als auch Shein gehören zu den am schnellsten wachsenden E-Commerce-Anbietern in den USA. Ihr Erfolg basiert unter anderem auf einem günstigen Preismodell und einem breiten Sortiment – von Kleidung und Spielzeug bis hin zu Elektronikartikeln wie Smartphones. Doch die zunehmend protektionistische Handelspolitik der Vereinigten Staaten, insbesondere die hohen Importzölle gegen China, setzt die Plattformen unter wirtschaftlichen Druck.

Cargo airplane being loaded with TEMU goods out of a logistic container
Temu erhöht für den US-Markt die Preise - © AA+W - stock.adobe.com

Der von Donald Trump eingeleitete harte Zollkurs gegenüber China trifft insbesondere Direktversender wie Shein und Temu, die stark von günstigen Importen aus chinesischer Produktion abhängig sind. Branchenanalysten gehen davon aus, dass weitere Anbieter aus dem Bereich des Onlinehandels ähnliche Schritte unternehmen könnten, sollten sich die Handelsbedingungen weiter verschärfen.

Honda verlagert Produktion des Civic Hybrid von Japan in die USA

16.04.2025 - Der japanische Autohersteller Honda verlegt die Produktion seines Hybrid-Modells Civic von Japan in die Vereinigten Staaten. Wie ein Unternehmenssprecher am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, soll das Fahrzeug künftig im Honda-Werk im US-Bundesstaat Indiana gefertigt werden. Die bisherige Produktion in Japan werde demnach im Juni oder Juli eingestellt.

Tesla-Produktion durch US-Zölle auf chinesische Komponenten verzögert

16.04.2025 - Die von US-Präsident Donald Trump verhängten hohen Zölle auf chinesische Importe stellen laut Insiderinformationen die Produktionspläne von Tesla vor erhebliche Herausforderungen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurden Einführungen von Bauteilen für Teslas neue Modelle, das Robotaxi Cybercab und den Sattelschlepper Semi, vorerst gestoppt. Dadurch droht eine Verzögerung der Massenproduktion, die ursprünglich für 2026 geplant war.

Wie eine mit den Vorgängen vertraute Person berichtete, war Tesla zunächst bereit, die ursprünglich verhängten Sonderzölle von 34 Prozent auf chinesische Importgüter zu kompensieren. Doch die Erhöhung der Zölle auf 84 Prozent und schließlich auf 125 Prozent habe die Kalkulation des Unternehmens ins Wanken gebracht. „Dadurch betragen die Gesamtzölle – einschließlich bereits bestehender Zölle – inzwischen 145 Prozent.“ Infolgedessen wurden die Lieferpläne vorerst auf Eis gelegt.

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Tesla-Produktion in den USA von chinesischen Zulieferern abhängig - © Industriemagazin

Geplant war laut Insiderangaben, im Oktober mit der Testproduktion der beiden neuen Tesla-Modelle zu beginnen. Die serielle Fertigung sollte dann im Jahr 2026 starten. Tesla selbst hat sich bislang nicht offiziell zu den Verzögerungen geäußert. Auch Elon Musk blieb eine Stellungnahme schuldig. Laut einem Bericht der Washington Post habe Musk jedoch persönlich bei Donald Trump interveniert, um eine Rücknahme der neuen Zollregelungen zu erreichen.

Parallel zu den Problemen in der Lieferkette gerät Tesla zunehmend unter Druck. Die Verkaufszahlen des E-Auto-Pioniers sind weltweit rückläufig, insbesondere auf dem US-Markt. Zudem kam es in mehreren Ländern zu Demonstrationen und Übergriffen auf Tesla-Niederlassungen. Elon Musk steht wegen seiner engen Verbindung zu Donald Trump in der Kritik – vor allem im Kontext umstrittener Sparmaßnahmen bei US-Bundesbehörden, bei denen Musk laut Medienberichten beratend tätig war.

Tesla gilt mittlerweile auch als mögliches Ziel von Handelsvergeltungsmaßnahmen durch andere Länder, darunter Kanada, die von den US-Strafzöllen betroffen sind.

Trump lässt neue Zölle auf kritische Mineralien prüfen

16.04.2025 - US-Präsident Donald Trump hat eine neue Eskalationsstufe im Handelsstreit mit wichtigen Wirtschaftspartnern gezündet: Am Dienstag unterzeichnete der Republikaner im Weißen Haus eine Anordnung zur Prüfung von Zöllen auf alle Importe kritischer Mineralien. Die Maßnahme basiert auf dem Trade Expansion Act von 1962 und soll von Handelsminister Howard Lutnick umgesetzt werden, der nun eine Untersuchung der nationalen Sicherheit einleiten soll.

Beobachter werten den Schritt als deutliche Verschärfung der US-Handelspolitik, insbesondere im Hinblick auf Chinas Dominanz bei der Lieferung strategisch wichtiger Rohstoffe.

Trump begründete die Maßnahme mit Risiken für die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Stabilität der USA: „Die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von Importen und die Anfälligkeit unserer Versorgungsketten birgt potenzielle Risiken für die nationale Sicherheit, die Verteidigungsbereitschaft, die Preisstabilität sowie den wirtschaftlichen Wohlstand und die Widerstandsfähigkeit“, heißt es in der Anordnung.

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China reagiert auf Trumps Ankündigungen mit Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden - © Fotolia

Besondere Sorge bereitet Washington der massive Einfluss Chinas auf den Weltmarkt. Chinesische Bergbauunternehmen haben in den vergangenen Jahren weltweit die Märkte mit billigen Lieferungen vieler wichtiger Mineralien überschwemmt, heißt es aus Industriekreisen. Unternehmen und Investoren fordern daher verstärkt Gegenmaßnahmen zum Schutz heimischer Förderprojekte.

Die geplante Untersuchung soll sich auf kritische Mineralien wie Kobalt, Nickel und insbesondere die 17 Seltenen Erden konzentrieren, die unter anderem für die Produktion von Rüstungsgütern, Elektrofahrzeugen, Windkraftanlagen und Halbleitern essenziell sind. Die USA fördern derzeit nur geringe Mengen an Lithium, verfügen über eine Nickelmine, aber keine Verarbeitungsanlagen, und besitzen keine Kobaltvorkommen in aktiver Nutzung. Auch bei Kupfer ist die US-Industrie stark von ausländischer Verarbeitung abhängig.

Nur wenige Tage vor Trumps Ankündigung hatte China neue Ausfuhrbeschränkungen für Seltene Erden verhängt – eine Reaktion auf die von den USA verhängten Zölle. Die Gruppe von 17 Hochtechnologie-Elementen ist ein zentrales Element in modernen Industrie- und Militäranwendungen. Die gegenseitigen Handelsbarrieren könnten die globalen Lieferketten weiter unter Druck setzen.

Von der Leyen: „Alle bitten darum, mehr Handel mit Europa zu haben“

15.04.2025 - Während die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und den USA derzeit neu bewertet werden, betont EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die wachsende Bedeutung anderer internationaler Partner. „Alle bitten darum, mehr Handel mit Europa zu haben“, erklärte sie in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit. Sie führe aktuell „unzählige“ Gespräche mit Staats- und Regierungschefs weltweit.

Von der Leyen hob hervor, dass viele Länder aktiv den Kontakt zur Europäischen Union suchen. Als Beispiele nannte sie unter anderem Island, Neuseeland, Kanada, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien, Thailand, Mexiko sowie mehrere Staaten in Südamerika. „Ich könnte zurzeit 24 Stunden am Tag solche Gespräche führen.“ Zur neuen geopolitischen Realität gehöre, „dass gerade viele andere Staaten unsere Nähe suchen.“

  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
    "Alle bitten darum, mehr Handel mit Europa zu haben."

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

Die Aussagen unterstreichen die strategische Ausrichtung der EU-Handelspolitik 2025, die stärker auf Diversifizierung und neue Freihandelsabkommen setzt – auch als Reaktion auf protektionistische Tendenzen anderer Wirtschaftsmächte.

Im Handelsstreit zwischen der EU und den USA haben beide Seiten zuletzt einen wichtigen Schritt zur Deeskalation unternommen: Bestimmte Extrazölle wurden für 90 Tage ausgesetzt, um ein Verhandlungsfenster zu öffnen. Die EU hat jedoch klargestellt, dass sie im Falle eines Scheiterns dieser Gespräche entschiedene Gegenmaßnahmen gegen US-Zölle ergreifen werde.

US-Zölle zwingen Nissan zur Produktionsdrosselung in Japan

15.04.2025 - Die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Importzölle auf ausländische Autos zeigen erste Auswirkungen auf japanische Hersteller. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine informierte Quelle berichtet, wird Nissan die Produktion des SUV-Bestsellers Rogue im japanischen Werk Kyushu zwischen Mai und Juli deutlich reduzieren. Grund seien die hohen Einfuhrzölle von 25 Prozent, die seit Kurzem auf Importautos in den USA gelten.

>>> Honda verlagert Civic-Hybrid-Produktion in die USA

„Die Fertigung des SUV-Modells Rogue im Werk in Kyushu werde von Mai bis Juli um 13.000 Fahrzeuge gedrosselt“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Nissan plane zudem, die Arbeitszeiten zu verkürzen und an bestimmten Tagen die Produktion ganz zu stoppen. Ob die Fertigung danach wieder hochgefahren wird, sei von Trumps Zollpolitik abhängig.

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Nissan-Produktion in den USA - © Nissan

Offiziell teilte Nissan mit, man analysiere derzeit die eigene Produktion und Lieferkette, um die bestmöglichen Lösungen für Effizienz und Nachhaltigkeit zu finden. Der Rückgang in der japanischen Fertigung betrifft eines der wichtigsten Modelle des Unternehmens: Den Nissan Rogue, der 2024 für über ein Viertel der US-Verkäufe verantwortlich war. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 62.000 Einheiten in den USA verkauft.

Der Rogue wird neben dem japanischen Werk auch in Smyrna, Tennessee, im US-Werk von Nissan gefertigt. Die Drosselung der japanischen Produktion könnte daher eine Verlagerung der Kapazitäten auf die USA begünstigen.