Auto-Industrie : Rosige Zeiten: Rosenbauer schreibt wieder schwarze Zahlen

Rosenbauer

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat nach vorläufigen Ergebnissen 2023 wieder schwarze Zahlen geschrieben

- © Rosenbauer

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Das Konzernergebnis betrug plus 1,2 Millionen Euro nach einem Minus von 22,3 Millionen Euro im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch das Betriebsergebnis (EBIT) drehte mit 37,5 Mio. Euro nach einem Verlust von 10,6 Mio. Euro im Vorjahr wieder ins Plus. "Der operative Turnaround ist durch die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung gelungen", schreibt das Unternehmen.

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Das Bruttoergebnis vom Umsatz konnte deutlich gesteigert werden, während die Kosten für Forschung und Entwicklung, für den Vertrieb und für die Verwaltung gesenkt werden konnten, teilte Rosenbauer mit. Dadurch wurde auch die EBIT-Marge von minus 1,1 Prozent auf 3,5 Prozent verbessert. Durch höhere Verkaufspreise bei den ausgelieferten Fahrzeugen und Zuwächse bei Ausrüstungen, Komponenten und Dienstleistungen konnte auch der Umsatz um 9,5 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gesteigert werden. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern - eine weitere Stabilisierung der Lieferketten vorausgesetzt - einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. € und eine EBIT-Marge von rund 5 Prozent.

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Lieferketten wieder stabil

Die Lieferketten hätten sich im Laufe des Berichtsjahres nach und nach wieder stabilisiert. Die Anzahl der gelieferten Fahrgestelle lag jedoch noch unter den vereinbarten Liefermengen, insbesondere in der ersten Jahreshälfte. Erst in der zweiten Jahreshälfte haben sich die Lieferzeiten sukzessive verkürzt. Allerdings sei die Termintreue der Erstausrüster (OEM) bis zuletzt nicht zufriedenstellend gewesen und es habe weiterhin Lieferunterbrechungen bei einzelnen Teilen gegeben. "Das machte eine erhöhte Vorratshaltung nötig, die Belastung durch das Working Capital blieb weiter hoch."

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Rosenbauer hat im Jahr 2023 von einer guten Nachfrage nach Feuerwehrtechnik profitiert. So erreichte der Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Wert von 1,45 Milliarden Euro (2022: 1,23 Milliarden Euro). Der Auftragsbestand lag zum 31. Dezember 2023 mit 1,78 Mrd. Euro (2022: 1,46 Mrd. Euro) auf einem historischen Höchststand. Für 2024 rechnet der Rosenbauer Vorstand mit einem Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro und einer EBIT-Marge von rund 5 Prozent unter der Annahme einer weiteren Verbesserung der Lieferkette.

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Mit 11. März bekommt Rosenbauer einen neuen interimistischen Technikvorstand, teilte der Feuerwehrausrüster am Freitag mit. Demnach übernimmt Thomas Biringer (55) interimistisch die Funktion des Chief Technology Officer (CTO). Der bisherige CTO Daniel Tomaschko hatte das Unternehmen bereits im Jänner verlassen, die technischen Agenden wurden seither von CEO Sebastian Wolf wahrgenommen. Der gebürtige Oberösterreicher und gelernte Mechatroniker Biringer hatte Rosenbauer bereits 2009 beim Aufbau eines Produktionsstandortes unterstützt und war zuletzt als COO für die Schwarzmüller-Gruppe tätig.

Thomas Biringer
Thomas Biringer übernimmt für Daniel Tomaschko, der Rosenbauer im Januar überraschend verlassen hatte - © Rosenbauer

Keine Dividenden-Ausschüttung

Ende März hatte sich Rosenbauer mit den Kreditgebern und den Gläubigern von Schuldscheindarlehen auf eine Refinanzierung geeinigt. Wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte, hat sich das Unternehmen gegenüber den Banken verpflichtet, für die Laufzeit der Vereinbarung keine Dividendenausschüttung vorzuschlagen. "Die Refinanzierungsvereinbarung hat eine Laufzeit bis zum 3. November 2025 und sieht insbesondere vor, dass sämtliche 'Financial Covenants' in bestehenden Finanzierungsvereinbarungen für das Geschäftsjahr, das am 31. Dezember 2023 endete, ausgesetzt und für die Dauer der Refinanzierungsvereinbarung neu definiert werden", teilte das weltweit tätige Unternehmen mit.

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Darüber hinaus sieht die Transaktion vor, dass aus den Mitteln der bereits mit Ad-hoc-Mitteilung vom 12. Februar angekündigten Kapitalerhöhung 2024 die Forderungen der Kreditgeber und Schuldscheindarlehensgläubiger zurückgeführt werden. "Diese soll nach entsprechender Beschlussfassung der Aktionäre der Gesellschaft zumindest 3.400.000 neu auszugebende Stückaktien umfassen, wobei ein Teil der Erlöse im Ausmaß von 35 Millionen Euro der Tilgung dienen soll - sowie aus überschüssigen liquiden Mitteln in 2025", erklärte Rosenbauer.