Personal : Rosenbauer in der Krise: Produktionsvorstand Tomaschko geht

Der Rosenbauer-Vorstand: Daniel Tomaschko (rechts) verlässt nun das Unternehmen

Der Rosenbauer-Vorstand: Daniel Tomaschko (rechts) verlässt nun das Unternehmen

- © Rosenbauer

Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer und der bisherige Produktionsvorstand des Unternehmens, Daniel Tomaschko, gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Die Auflösung des Vertrags erfolgt im Zuge der Restrukturierung des Unternehmens, die seit dem Vorjahr im Gange ist. CEO Sebastian Wolf übernehme interimistisch die technischen Agenden, teilte das börsenotierte Unternehmen am Mittwoch mit.

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Dem Vorstand des Rosenbauer Konzerns gehörte Daniel Tomaschko seit 2017 an. In dieser Funktion war er für die Produktion inklusive Supply Chain Management, für die Auftragsabwicklung und Produktentwicklung, für das Qualitätsmanagement, für die Zentrale Technik sowie für den Produktbereich Vorbeugender Brandschutz verantwortlich.

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- © Industriemagazin

Rosenbauer in der Krise

Im Jahr 2022 hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 972 Millionen Euro einen Verlust von mehr als 28 Millionen Euro eingefahren. Grund dafür waren vor allem Probleme in der Lieferkette mit der Ukraine und China. Im letzten Jahr hat das Unternehmen in der ersten Hälfte des Jahres einen bescheidenen operativen Gewinn von 700.000 Euro erwirtschaftet. Und als hätte Sebastian Wolf nicht schon genug zu tun, wurde der Weltmarktführer aus Leonding bei Linz im Februar auch noch von einer Cyberattacke heimgesucht, die in einigen Produktionsbereichen zu Stillstandszeiten von bis zu zwei Wochen führte.

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Neben den Lieferkettenproblemen litt Rosenbauer auch unter der Tatsache, dass fast alle Kunden aus dem öffentlichen Sektor kommen. Dort sind Festpreise üblich, was bei einem plötzlichen Inflationsanstieg zu Verlusten führt. Innerhalb von nur zwei Jahren musste der Konzern die Preise um 35 Prozent erhöhen. Und auch die Corona-Pandemie hing Rosenbauer noch lange nach: Das Unternehmen musste aufgrund der Investitionszurückhaltung der Flughäfen einen deutlichen Absatzrückgang bei seinem Panther, dem Flughafenlöschfahrzeug und großen Gewinnbringer, hinnehmen. Sebastian Wolf, der erste familienfremde CEO des börsennotierten Familienbetriebs, muss den Turn-Around nun schaffen.