Energie : RHI-Magnesita-Werk setzt auf Flüssiggasanlage
Der Feuerfestprodukte-Spezialist RHI Magnesita hat seine Abhängigkeit von russischem Erdgas verringert und sich für einen Energieengpass gerüstet. Der Weltmarktführer habe heute eine neue Flüssiggasanlage an seinem Kärntner Standort in Radenthein in Betrieb genommen, gab das Unternehmen bekannt. Damit könnten nun "flexibel bis zu 34 Prozent des Erdgasbedarfs im gesamten Werk" ersetzt werden. Damit sei ein "entscheidender Schritt in Sachen Unabhängigkeit" gesetzt worden.
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Das Umrüsten bestehender Anlagen und die Installation des neuen LPG-Tanks samt weiterem Equipment ließ sich das Unternehmen den Angaben zufolge "über 1 Million Euro" kosten. Der Tank habe ein Fassungsvermögen von 100.000 Litern, was etwa 42 Tonnen LPG entspreche. Er sei 17,5 Meter lang und habe einen Durchmesser von drei Metern. Aufgrund seiner Größe und aus Sicherheitsgründen sei der Tank unterirdisch untergebracht worden.
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"Um die Produktion und damit unseren Standort zu sichern, haben wir bereits im Sommer die Umstellung auf Flüssiggas beschlossen und die Aggregate bestellt", berichtete Werksleiter Heimo Wagner.
Das Vorzeigewerk
Das Werk in Radenthein besteht seit 1899. Seit 2020 wurden dort laut RHI über 50 Millionen Euro in die Modernisierung investiert. Im Endausbau könnten an dem Standort über 100.000 Tonnen pro Jahr produziert werden.
Insgesamt ist der Konzern mit weltweit rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 28 Produktionswerken sowie an mehr als 70 Vertriebsstandorten aktiv. Radenthein sei die "Digital Flagship Plant", das digitale Vorzeigewerk, des global agierenden Unternehmens. Es werden dort Spezialprodukte für die Feuerfestindustrie für alle Bereiche der Stahl- und Nichteisenindustrie hergestellt. Die Feuerfestprodukte der RHI Magnesita halten den Angaben zufolge industriellen Hochtemperaturprozessen über 1.200 Grad Celius stand.
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