Palfinger-News : Rekord-Gewinne für Palfinger

Palfinger Mitarbeiter

Nach den Rekordgewinnen erwartet Palfinger nun schwierige Zeiten.

- © PALFINGER

Der börsenotierte Kranhersteller Palfinger hat heuer in den ersten neun Monaten deutlich mehr verdient. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 112,5 auf 165 Mio. Euro, der Konzerngewinn stieg von 53,2 auf 90,9 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Umsatz stieg von rund 1,6 auf 1,8 Milliarden Euro. Dazu hätten volle Auftragsbücher und durchgesetzte Preiserhöhungen beigetragen.

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"Wir haben einen guten Output gehabt und die Preiserhöhungen waren alle voll implementiert", sagte Konzernsprecher Hannes Roither zur APA. "Die Lieferketten haben sich relativ entspannt, bis auf die Lkw, - Chips und so weiter hat sich alles normalisiert." Die Senkung der Fracht- und Materialkosten habe im dritten Quartal zu greifen begonnen, teilte der Konzern mit.

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Konzernsprecher Hannes Roither

- © Palfinger

Nordeuropa schwächelt

Allerdings, so Roither, sei der Auftragseingang in Europa zum Teil zurückgegangen - und zwar im Norden Europas, nicht aber im Süden. "Normal haben wir das umgekehrt", so der Konzernsprecher. Deutschland, Frankreich und Skandinavien seien "eher zurückhaltend", Italien, Spanien, Portugal und Griechenland "funktionieren noch sehr gut". Der Grund: Spanien zum Beispiel habe - was die Inflation betrifft - deutlich weniger Probleme.

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"Unser größter Markt ist Deutschland", so Roither. Dort schwächelt die Bauwirtschaft wegen der hohen Zinsen und der Inflation. Und mit der Bauwirtschaft macht Palfinger nach eigenen Angaben 40 Prozent seines Geschäfts. Für das Gesamtjahr 2023 ist das Unternehmen jedenfalls zuversichtlich: Auf Basis der aktuellen Auftragslage, die bis zum Ende des ersten Quartals 2024 reicht, erwartet das Management einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro und ein EBIT von "über 200 Millionen Euro".

So schaut Palfinger ins Jahr 2024

Im vergangenen Jahr war der Umsatz um ein Fünftel auf 2,23 Milliarden Euro gestiegen, ebenfalls vor allem durch Preiserhöhungen und Währungseffekte. Das operative Ergebnis war allerdings wegen massiver Kostensteigerungen durch den Ukraine-Krieg und der verzögerten Wirksamkeit eigener Preiserhöhungen von 155 auf 150,4 Millionen Euro zurückgegangen.

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Nachdem in diesem Jahr noch "absolute Rekordwerte resultierend aus einem sehr guten Produktmix und der vollen Wirksamkeit der implementierten Preiserhöhungen" erzielt wurden, soll das kommende Jahr dann schwieriger werden. Für 2024 werde "ein höchst herausforderndes Wirtschaftsumfeld" prognostiziert, auf das sich Palfinger bereits heute vorbereite, heißt es in der heutigen Aussendung. Unsicherheitsfaktoren blieben die geopolitischen Entwicklungen sowie das schwierige makroökonomische Umfeld.