Digitalisierung : Österreichs Unternehmen hinken beim digitalen Wandel hinterher

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Unterschiede bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien existieren vor allem bei der Unternehmensgröße

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Den digitalen Wandel haben mehr als die Hälfte der österreichischen Unternehmen noch nicht vollzogen. Denn Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wie Cloud-Dienste, Datenanalyse und künstliche Intelligenz nutzen nur 47 Prozent der heimischen Unternehmen. Damit liege Österreich im europäischen Vergleich im unteren Drittel. Das teilte der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas, in einer Aussendung mit. Der Durchschnitt in der EU-27 liegt bei 55 Prozent.

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Damit sei Österreich "noch ein gutes Stück von dem EU-Ziel der "Digitalen Dekade" entfernt, wonach bis 2030 zumindest drei Viertel der Unternehmen fortgeschrittene Technologien nutzen sollen", so Thomas. Nur 11 Prozent der Unternehmen setzen künstliche Intelligenz ein, so die Erhebungen der Statistik Austria. Data Analytics wird von fast jedem vierten Unternehmen (24 Prozent) eingesetzt. Und Cloud Services sind in jedem dritten Unternehmen (36 Prozent) im Einsatz.

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Finnland und Dänemark führend in Europa

Der Einsatz von IKT hängt nicht zuletzt von der Branche, der Unternehmensgröße und dem Standort ab. Im Dienstleistungssektor (50 Prozent) kommen diese Technologien häufiger zum Einsatz als im produzierenden Gewerbe (40 Prozent). So nutzen 85 Prozent der Unternehmen im Bereich Information und Kommunikation mindestens eine der Technologien, während beispielsweise im Baugewerbe nur 33 Prozent der Unternehmen Cloud Services, Data Analytics oder Künstliche Intelligenz einsetzen.

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Bei den Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten sind es rund 85 Prozent, die diese Technologien nutzen. Und 64 Prozent der mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten nutzen die Möglichkeiten der IKT. Bei den kleinen Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten sind es dagegen nur 43 Prozent. Aber auch regional gibt es Unterschiede: So ist die Nutzung fortgeschrittener Informations- und Kommunikationstechnologien in Wien (55 Prozent) und Vorarlberg (54 Prozent) am höchsten. Schlusslicht ist das Burgenland mit 34 Prozent.

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Im europäischen Vergleich liegen Finnland und Dänemark bei der IKT-Nutzung an der Spitze. Sie erreichen einen Anteil von 88 bzw. 77 Prozent. Sie sind damit auch die einzigen Länder, die das EU-Ziel von 75 Prozent bereits erreicht haben, während Österreich im europäischen Vergleich hinterherhinkt. Rumänien und Bulgarien, wo jeweils nur 29 Prozent der Unternehmen fortgeschrittene IKT nutzen, bilden derzeit die Schlusslichter in Europa.

Nutzung fortgeschrittener Informations- und Kommunikationstechnologien im EU-Vergleich 2023

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Grundlegende Digitalisierungsintensität in Unternehmen nach Bundesländern 2023

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