Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber für viele Mittelständler ist ein KI-Vision-System für die Qualitätskontrolle schon ein großer Schritt. Die Geschwindigkeit der Entwicklung rund die LLMs ist beeindruckend, jede Woche kommt ein neues Modell auf den Markt, die KI-Entwickler träumen von großen Industrie-Foundation-Modellen, aus denen sich Unternehmen für ihre Anwendungen „bedienen“ können. Die Geschwindigkeit, die neuen Spielregeln wie Open Source oder die schier unüberschaubaren Möglichkeiten sind eine Herausforderung für die Industrie – welchen Use Case gehen wir zuerst an? Industrieprozesse sind anders, manche meinen zu langsam, langsamer sind sie auf jeden Fall. Es herrscht Verunsicherung. Was tun wir und auf wen setzen wir?
Der Automatisierer KEBA aus Linz will seinen Kunden Orientierung bieten. Die Entwickler präsentierten vor einigen Wochen ein neues KI-Modul und wollen damit ihre Kunden befähigen, ihre Applikationen im bekannten Entwicklungsumfeld zu realisieren. Das Modul ist laut Fischereder eine Ergänzung zum bestehenden Steuerungssystem von KEBA. Es erweitert eine Industriesteuerung um die Fähigkeit, KI-Modelle direkt vor Ort in Echtzeit auszuführen.
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Man kann sich das Modul wie eine Beschleuniger-Hardware in einem Consumer Computer vorstellen. Es ist reduziert auf die wesentliche Performance, die es braucht, um neuronale Netze zu berechnen. Ohne den Grafikkarten-Anteil, der ja vor allem für Spiele konzipiert ist, aber mit einer speziellen Architektur, die für das Berechnen von neuronalen Netzen konzipiert wurde. Das Modul basiert auf Linux, hat einen Hailo-Chip aus Israel und kommt mit einer Docker-Architektur. „Zusätzlich dazu beginnen wir momentan damit, einen Software-Stack aufzubauen, der es Kunden beispielsweise ermöglicht, aus den SPS-Programmiersprachen auf diese Fähigkeiten zugreifen zu können. Das wird dann besonders interessant, wenn keine KI-Experten zur Verfügung stehen, die diese Fähigkeiten programmieren sollen.
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Denn Expertise in Automatisierung bedeutet natürlich nicht automatisch auch Expertise im Bereich künstlicher Intelligenz“, erklärt Fischereder im Industrial AI Podcast. Gleichzeitig bauen die Linzer eine KI-Gruppe auf, die Kunden bei ersten KI-Projekten unterstützen soll. Vor allem Computer Vision-Anwendungen stehen dabei im Fokus der Entwickler.
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