Insolvenzen : Mehr Insolvenzen in Österreich für 2023 erwartet

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Mindestens 6.000 Insolvenzen befürchten Experten für das Jahr 2023

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Die in der Coronakrise befürchtete große Insolvenzwelle, wenn die staatlichen Förderungen wieder auslaufen, ist nicht eingetreten. Die Zahl der Insolvenzen im Jahr 2022 ist jedoch wieder auf das Niveau von 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, zurückgegangen. Für 2023 allerdings erwarten Experten einen Anstieg von Insolvenzen. "Heuer werden wir bei der Zahl der Insolvenzen definitiv über dem Niveau von vor der Pandemie landen", sagte Gerhard Weinhofer von der Creditreform im APA-Gespräch.

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2022 gab es 4.750 Insolvenzen, berichtete die Statistik Austria am Donnerstag. 2019 hatte es 4.887 gegeben. In den folgenden Jahren ist ein Rückgang zu verzeichnen, mit nur 3.009 Insolvenzen im Jahr 2021. Gegenüber 2019 wurden voriges Jahr um 2,8 Prozent weniger Pleiten verzeichnet, gegenüber 2021 um 58 Prozent mehr. Mehr als ein Fünftel aller Insolvenzen im Jahr 2022 betrafen den Dienstleistungsbereich, gefolgt vom Bau und vom Handel", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung. "Die vielfach befürchtete Pleitewelle ist bisher ausgeblieben."

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Aktuelle Prognose: 6.000 Insolvenzen in Österreich im Jahr 2023

Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform geht heuer aber mit einem doch deutlichen Anstieg aus. "Es wird mindestens 6.000 Unternehmenspleiten geben." Die steigende Tendenz vom Vorjahr habe sich im Jänner mit einem Pleiten-Plus von 58 Prozent fortgesetzt. Gefragt nach den Gründen für den heuer erwarteten Anstieg nannte der Fachmann die Auswirkungen der verschiedenen Krisen: "Die allgemeine Großwetterlage ist nicht sehr rosig." Die Unsicherheit in der Wirtschaft sei hoch. Grundsätzlich verteuere sich derzeit die Refinanzierung, dazu kämen die hohe Inflation, schmelzende Margen und der immense Arbeitskräftemangel, der hemmend wirke, sagte der Experte.

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Auch im vierten Quartal 2022 haben sich die Insolvenzen auf dem Level vor der Pandemie eingependelt: Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 wurden 1.208 Firmen insolvent, was fast exakt der Anzahl des vierten Quartals des Vorjahres (1.205) entspricht, als die Zahl der Insolvenzen wieder begann, sich dem Vorkrisenniveau anzugleichen.

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Die Zahl der Insolvenzen in Österreich hat 2022 wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht

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Anzahl der Insolvenzen im Zeitraum von 2019 bis 2022:

  • Insolvenzen 2019 - 4.887,
  • Insolvenzen 2020 - 2993,
  • Insolvenzen 2021 - 3.009,
  • Insolvenzen 2022 - 4.750.

Weniger Gewerbeanmeldungen als im Jahr 2019

In Österreich ist die Zahl der Gewerbeanmeldungen im Jahr 2022 leicht gesunken: Neu ins Unternehmensregister eingetragen wurden voriges Jahr 61.823 Firmen. Das entsprach einem Minus von rund 6 Prozent gegenüber 2019, als es 65.490 Registrierungen gab. Im vierten Quartal 2022 (13.555 Registrierungen) fiel das Minus gegenüber dem Abschlussvierteljahr 2019 mit 3 Prozent geringer aus.

Die meisten Registrierungen gab es im zum Jahresabschluss 2022 im Bereich Finanzdienstleistungen/sonstige Dienstleistungen (3 810), bei den persönlichen Dienstleistungen (3.294) und im Handel (2.632). Eher wenige Registrierungen verzeichneten die Bereiche Verkehr (526), Information und Kommunikation (712) sowie Bau (763).

Anzahl der Gewerbe-Anmeldungen 2022 nach Branchen:

  • Finanzdienstleistungen/sonstige Dienstleistungen: 3 810,
  • Persönlichen Dienstleistungen: 3.294,
  • Handel: 2.632,
  • Verkehr: 526,
  • Information und Kommunikation: 712,
  • Bau: 763.

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