Karton-Hersteller : Mayr-Melnhof: Wo das Unternehmen Stellen abbauen muss

Mayr-Melnhof: Bis zu 110 Stellen sollen hier abgebaut werden

Mayr-Melnhof: Bis zu 110 Stellen sollen hier abgebaut werden

- © Mayr-Melnhof

Der an der Börse notierte Konzern Mayr-Melnhof Karton steht vor einem Stellenabbau in Polen. Betroffen ist das Karton- und Papierwerk in Kwidzyn, das um 660 Millionen Euro modernisiert werden sollte. Aufgrund der gesunkenen Nachfrage und nicht wettbewerbsfähiger Holzpreise aus den polnischen Staatsforsten werde man die geplanten Investitionen dort reduzieren, teilte Mayr-Melnhof am Montag in einer Aussendung mit. Rund 110 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe.

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Das Geld war für die Senkung der Energiekosten und des CO2-Fußabdrucks sowie für Investitionen in eine zweite Zellstofflinie und die Umstellung von Kopierpapier auf Sackkraftpapier vorgesehen. Künftig sollen sich die Investitionen bei MM Kwidzyn auf die weitere Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien konzentrieren, hieß es. Die Produktion von Sack-Kraftpapier werde eingestellt. Um welche Summe die Investitionen gekürzt werden, teilte das Unternehmen nicht mit.

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Gespräche über Restrukturierung

Auswirkungen auf die Belegschaft könnten sich aus dem reduzierten Engagement ergeben: So wurden mit der Arbeitnehmervertretung Gespräche über eine mögliche Schließung der "Kleinen Papiermaschine (PM 3)" für Verpackungskraftpapiere - einem Teilbereich des Werkes - sowie über eine Restrukturierung aufgenommen. Dies könnte den Angaben zufolge einen Abbau von rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Folge haben.

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MM Kwidzyn wird die Produktion von Zellstoff und Frischfaserkarton unverändert fortführen. Im Bereich Papier werden die Papiermaschinen PM 1 und PM 2 weiterhin bis zu 360.000 Tonnen pro Jahr an ungestrichenen Feinpapieren und bis zu 80.000 Tonnen pro Jahr an Verpackungskraftpapier produzieren. Sackpapier wird in Kwidzyn nicht produziert, da auf den Umbau einer der Feinpapiermaschinen verzichtet wurde.

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Die Ergebnisse der an der Wiener Börse notierten Mayr-Melnhof Karton sind in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Der Periodengewinn sank um 71 Prozent auf 91,2 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern um 72 Prozent auf 118,9 Millionen Euro und das operative Ergebnis um 65 Prozent auf 159,8 Millionen Euro. Mit 3,197 Milliarden Euro ging der Umsatz um 7,4 Prozent zurück.