Verpackungen : Ergebniseinbruch bei Karton-Hersteller Mayr-Melnhof
Die an der Wiener Börse notierte Mayr-Melnhof Karton musste in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Ergebnisrückgang im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Der Periodenüberschuss sank um 71 Prozent auf 91,2 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern um 72 Prozent auf 118,9 Mio. Euro und das Betriebsergebnis um 65 Prozent auf 159,8 Mio. Euro. Der Umsatz ging um 7,4 Prozent auf 3,197 Milliarden Euro zurück.
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Ein markt- und umbaubedingter Mengenrückgang habe das Ergebnis weiter belastet, die Rahmenbedingungen blieben aufgrund der inflationsbedingten Konsumzurückhaltung und der gesamtwirtschaftlichen Abschwächung angespannt, teilte das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung mit. Eine unmittelbare Erholung sei nicht in Sicht. Das eingeleitete "Profit und Cash Protection-Programm" zeige aber erste Wirkung.
Nachfrageschwäche hält an
Die Nachfrageschwäche in der Karton- und Papierindustrie hält in nahezu allen Bereichen an, da die gestiegenen Lebenshaltungskosten die allgemeine Nachfrage nach Konsumgütern dämpfen und das gesamtwirtschaftliche Marktumfeld nach wie vor von Unsicherheit geprägt ist. Eine Marktbelebung ist derzeit nicht in Sicht, die Talsohle scheint jedoch erreicht und der Lagerabbau in der Supply Chain weitgehend abgeschlossen zu sein, so das Unternehmen. Vor diesem Hintergrund und angesichts ausreichender Industriekapazitäten werden auch im 4. Quartal noch umfangreiche Maschinenstillstände notwendig sein, um die Produktion bedarfsgerecht anzupassen. Davon wird nach wie vor vor allem die Division MM Board & Paper betroffen sein.
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"Die MM Gruppe bewegt sich nach dem Rekordjahr 2022 seit mehreren Quartalen in einem Marktumfeld mit deutlich reduzierter Nachfrage in der Papier- und Kartonindustrie und zunehmendem Preisdruck", so Konzernchef Peter Oswald. "Eine Marktbelebung ist aktuell nicht in Sicht, aber die Talsohle scheint erreicht und der Lagerabbau in der Supply Chain weitgehend abgeschlossen zu sein."
Kostensenkungsprogramm
Im August kündigte das Unternehmen ein Programm zur Profitabilitäts- und Liquiditätssicherung an und reagierte mit umfassenden Kosteneinsparungen und Zurückhaltung bei Neuinvestitionen. Das Hauptaugenmerk zur Reduzierung der Nettoverschuldung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit liegt auf der schnellstmöglichen Erholung der Margen.
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"Wenn wir die derzeitige Situation sehen (...), dann müssen wir für das dritte Quartal davon ausgehen, dass temporäre Abstellungen notwendig sein werden", sagte Oswald dazu bei einer Analystenkonferenz nach der Zahlenvorlage im August. Ein Stellenabbau sei aber derzeit nicht geplant.