Quartals-Ergebnisse : Mayr-Melnhof Karton: Gewinneinbruch um zwei Drittel im 1. Quartal
Der börsenotierte Kartonhersteller Mayr-Melnhof leidet weiter unter den stagnierenden Konsumausgaben für Güter des täglichen Bedarfs - der Umsatz der MM-Gruppe ist im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,7 Prozent auf 1,025 Mrd. Euro gesunken, der Nettogewinn lag mit 10,9 Mio. Euro sogar um 68,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, ist in den Konsumgüter-Endmärkten weiterhin kein Wachstum erkennbar.
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Bereits 2023 deutlich schlechter als erwartet
"Für die Ertragssituation in 2024 bleibt insbesondere die Entwicklung der Verkaufspreise entscheidend", erklärte CEO Peter Oswald laut Mitteilung. Das bereinigte operative Ergebnis sank im ersten Quartal von 78,7 Millionen Euro auf 39,6 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist vor allem auf die zuletzt gestiegenen Herstellkosten in der Division Board & Paper zurückzuführen. Diese werden erst ab dem zweiten Quartal durch höhere Verkaufspreise kompensiert. Der Vorsteuergewinn lag bei 18,0 Millionen Euro gegenüber 49,0 Millionen Euro im Vorjahr. In den Konsumgüterendmärkten erwartet MM trotz deutlicher Mengensteigerungen gegenüber dem Vorjahr in der Division Board & Paper kaum Wachstum. Steigende Kosten in der Produktion sollen durch höhere Verkaufspreise kompensiert werden.
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Mayr-Melnhof Karton blieb bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich unter dem Rekordniveau des Jahres 2022 und musste einen starken Ergebnisrückgang hinnehmen. Der Jahresgewinn sank um 74 Prozent auf 89,1 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern um 71 Prozent auf 136,7 Millionen Euro und das bereinigte EBITDA um 42 Prozent auf 450,2 Millionen Euro. Die Erlöse lagen mit 4,16 Milliarden Euro elfprozentig unter dem Vorjahreswert. Dies wird vom Kartonhersteller auf einen Nachfragerückgang sowie Stillstände bei Board & Paper zurückgeführt.
110 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe
Der börsennotierte Karton-Konzern steht vor einem Stellenabbau in Polen. Betroffen ist das Karton- und Papierwerk in Kwidzyn, das mit einem Investitionsvolumen von 660 Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht werden sollte. Wie Mayr-Melnhof Ende letzten Jahres in einer Aussendung mitteilte, werden aufgrund der gesunkenen Nachfrage und der nicht wettbewerbsfähigen Holzpreise aus den polnischen Staatsforsten die geplanten Investitionen reduziert. Rund 110 Arbeitsplätze seien gefährdet. Auch die Produktion von Kraftpapier für die Herstellung von Säcken wird in dem Werk eingestellt. Das Unternehmen machte keine Angaben zur Höhe der Investitionskürzungen.
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