Verpackungsindustrie : Mayr Melnhof erweitert Vorstand nach starkem Gewinneinbruch

Mayr-Melnhof Standort Frohnleiten

Mayr Melnhof Fabrik in Fronleiten: Minus 11 Prozent Umsatz, minus 74 Prozent beim Ergebnis für 2023

- © Mayr-Melnhof

Der Vorstand des börsenotierten Verpackungsherstellers Mayr-Melnhof Karton AG wird mit 1. Mai von derzeit zwei auf drei Mitglieder erweitert. Neu in den Vorstand einzieht Roman Billiani (50), der bisher als Geschäftsführer der Division MM Packaging für den Bereich "Food & Specialities Packaging" verantwortlich war und seit rund 20 Jahren in leitenden Positionen im Bereich faserbasierender Verpackungen tätig ist, wie der Konzern am Donnerstag in einer Aussendung bekannt gab.

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Billiani wird den erweiterten Bereich "Food & Premium Packaging" verantworten, der das gesamte Verpackungsgeschäft mit Ausnahme des Bereichs "Pharma & Health Care Packaging" umfasst. Weiters verlängerte der Aufsichtsrat einstimmig das Mandat des Vorstandsvorsitzenden Peter Oswald (60), dessen laufende Funktionsperiode in mehr als einem Jahr, am 31. März 2025, endet, um weitere vier Jahre. Finanzvorstand bleibt Franz Hiesinger (58).

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Kein gutes Jahr für Mayr-Melnhof

Es war kein gutes Jahr 2023 für den Kartonhersteller Mayr Melnhof: Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen nicht an die Rekordergebnisse von 2022 anknüpfen und verzeichnete einen deutlichen Rückgang seiner finanziellen Kennzahlen. Der Nettogewinn sank um 74 Prozent auf 89,1 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern fiel um 71 Prozent auf 136,7 Millionen Euro, und das bereinigte EBITDA reduzierte sich um 42 Prozent auf 450,2 Millionen Euro. Der Umsatz verringerte sich um elf Prozent auf 4,16 Milliarden Euro. Ursächlich hierfür waren ein Rückgang der Nachfrage sowie Produktionsunterbrechungen im Bereich Board & Paper.

CEO Peter Oswald erklärte, dass die MM Gruppe im Jahr 2023 mit einer erheblich geringeren Nachfrage in der Papier- und Kartonindustrie sowie mit wachsendem Preisdruck konfrontiert war. Wesentliche Gründe hierfür waren der Abbau von Lagerbeständen in der Lieferkette, inflationsbedingte Verhaltensänderungen der Verbraucher, die zu einem niedrigeren Konsum von Alltagsgütern führten, und eine wirtschaftliche Abschwächung in den europäischen Kernmärkten.

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In Bezug auf die Zukunftsaussichten wird ein positives Volumenwachstum im Bereich Board & Paper erwartet, obwohl der Margendruck bestehen bleibt. Das unternehmenseigene "Profit & Cash Protection-Programm" soll konsequent fortgeführt und durch gezielte strukturelle Anpassungen ergänzt werden. Um steigenden Herstellungskosten entgegenzuwirken, plant das Unternehmen, diese durch entsprechende Preisanpassungen an die Kunden weiterzugeben.

Der Gewinn pro Aktie fiel von 17,19 Euro auf 4,36 Euro. Einzig positives Resultat in der Bilanz: Dersignifikante Anstieg des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit um 162 Prozent auf 786,2 Millionen Euro sowie eine Steigerung des Free Cashflows von 19,7 Millionen Euro auf 369,8 Millionen Euro. Im Verpackungssektor konnte eine positive Ergebnisentwicklung erzielt werden, und im Segment Board & Paper wurde ein Modernisierungsprogramm durchgeführt. Das Unternehmen mit Sitz in Wien schlägt eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie vor, in Übereinstimmung mit seiner langfristigen Dividendenpolitik.