Lenzing AG News : Lenzing: Neues Aufsichtsrats-Team setzt Dividende aus

Lenzing Produktion von Fasern

Lenzing wird die Dividenden für die Aktionäre und Aktionärinnen "unbefristet" aussetzen

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Der deutsche Manager Cornelius Baur ist am Donnerstag von der Hauptversammlung des börsennotierten Faserherstellers Lenzing in den Aufsichtsrat gewählt worden. Er folgt Markus Fürst nach, der "auf eigenen Wunsch" aus dem Gremium ausgeschieden ist. Das teilte Lenzing am Donnerstag in einer Aussendung mit. Das Mandat von Melody Harris-Jensbach wurde bis 2028 verlängert. Vorsitzender des Aufsichtsrates bleibt Cord Prinzhorn.

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- © Industriemagazin

Lenzing erweitert Vorstand mit Walter Bickel

Zur Bewältigung der Krise erweitert Lenzing seinen Vorstand um eine weitere Position und holt sich mit Walter Bickel einen "Chief Transformation Officer" ins Unternehmen. Der Aufsichtsrat hat Bickel mit Wirkung vom 15. April bis 31. Dezember 2025 zum Vorstandsmitglied bestellt. Lenzing hat mit einer schwächelnden Nachfrage nach Spezialfasern zu kämpfen und musste im Jahr 2023 Abschreibungen in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags vornehmen.

"Nach gründlicher Überlegung ist der Aufsichtsrat zum Schluss gekommen, dass eine Erweiterung des Vorstandes der richtige Schritt zur Bewältigung der aktuellen Krise und der damit verbundenen großen Herausforderungen ist", so Lenzing-Aufsichtsratschef Cord Prinzhorn. Bickel sei ein "erfahrene Manager" und werde mithelfen, dass der Faserhersteller "gestärkt aus dieser schwierigen Phase" herauskomme.

Lenzing stoppt Dividendenzahlungen vorerst: B&C-Chef auf Partnersuche

Die Aktionäre des heimischen Faserherstellers Lenzing erhalten vorerst keine Dividende. Wie das Unternehmen mitteilte, hat der Vorstand beschlossen, die bisherige Dividendenpolitik von mindestens 4,50 Euro je Aktie auf unbestimmte Zeit auszusetzen. Für das Geschäftsjahr 2024 geht Lenzing weiterhin davon aus, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) über dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Eine Dividende gab es zuletzt 2022, Mehrheitseigentümer ist die B&C Holding. Diese sucht nun nach neuen strategischen Partnern, um Lenzing aus der Krise zu führen.

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Aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen musste das oberösterreichische Unternehmen Abschreibungen in Höhe von 465 Millionen Euro auf fünf Produktionsstandorte vornehmen und insgesamt einen Nettoverlust von 593 Millionen Euro ausweisen. Wie der Konzern Mitte März mitteilte, habe das negative Marktumfeld das Geschäftsergebnis stark beeinflusst. Das Nachsteuerergebnis lag bei minus 37,2 Mio. EUR, verglichen mit dem Vorjahr.

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Lenzing verarbeitet Holz zu Zellstoff. Daraus werden Fasern für die Bereiche Mode, Handel, Industrie, Kosmetik und Hygiene hergestellt. Nahezu unverändert blieb der Konzernumsatz mit 2,5 Milliarden Euro. Das EBITDA stieg im Vorjahr um ein Viertel auf 303,3 Millionen Euro.

Der Faserkonzern Lenzing durchlebt eine der schwierigsten Phasen seiner Geschichte mit einem Verlust von mehr als einer halben Milliarde Euro im letzten Jahr. Diese finanzielle Notlage zwingt das Unternehmen zu drastischen Maßnahmen, einschließlich der Abschreibung ganzer Werke, um die Verluste zu minimieren und eine Basis für zukünftige Erholung zu schaffen.