Listen2Future : Infineon: Wie in Kärnten am "digitalen Ohr" geforscht wird

BILD zu OTS - Pressekonferenz EU-Forschungsprojekt "Listen2Future"

Gemeinsam mit 27 Unternehmen aus 7 Ländern forscht Infineon in Kärnten am "digitalen Ohr".

- © Infieon/Hannes Pacheiner

Neue und kleinste Mikrofon- und Ultraschallsensoren für Untersuchungen in Industrie und Medizin zu entwickeln ist das Ziel des internationalen Forschungsprojektes "Listen2Future". Am Mittwoch startete das Projekt unter der Leitung der Infineon Technologies Austria, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit. 27 Partner aus sieben Ländern sind beteiligt.

>>> Infineon Austria wächst stärker als Gesamtkonzern.

Die neuen Sensoren erfassen als "digitale Ohren" akustische Signale, so sollen schnelle Untersuchungen möglich sein. Ziel ist es, kleinste mikro-elektro-mechanische Sensoren, kurz „MEMS-Sensoren“, zu global wettbewerbsfähigen Kosten in die Serienproduktion zu bringen und sie für eine Vielzahl von Anwendungen für Industrie und Medizin bereitzustellen. Ergebnisse sollen etwa höhere Bildauflösungen bei Ultraschallsonden oder robuste Mini-Hörgeräte mit erstklassiger Klangqualität und geringem Energieverbrauch sein. Im Fokus stehen auch "tragbare Ultraschall-Pflaster etwa zur Früherkennung von Herzkrankheiten und Ultraschallgeräte für schnelle Infektionskontrollen bei Säuglingen", hieß es von Infineon.

>>> Das sind Österreichs 10 grünste Fabriken.

Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG: „An den Schnittstellen von Disziplinen finden häufig große Innovationsschritte statt. Das trifft besonders dort zu, wo Medizin auf Mikroelektronik trifft, weil wir Körpersignale deutlich präziser nachweisen und messen können. Daraus entstehen wesentliche Verbesserungspotenziale für die Gesundheitsversorgung. Mit dem europäischen Projekt „Listen2Future“ zeigen wir im Verbund mit exzellenten Partnern aus Industrie, Medizin und Wissenschaft, wie dieses „digitale Ohr“ wirksam werden kann, in der Gesundheit und darüber hinaus. Gemeinsam leisten wir höchst relevante Beiträge für dieses zentrale Anwendungsgebiet der Akustik.“

>>> Quantentechnologie in der Industrie: ihr enormes Potenzial.

Die Industrie nutzt Ultraschall, um Reibung, Vibrationen und Schadstellen zu „hören“. Damit werden in der Instandhaltung und vorausschauenden Wartung Probleme leichter und schneller geortet. Doch noch haben die Geräte ihre Grenzen: Sie arbeiten nicht in jedem Frequenzbereich gleich gut, liefern nur Momentaufnahmen und sind oft groß und teuer.

Überwachung von Verbundmaterialien und Stromnetzen

Das Team arbeitet an kleinen, piezo­elek­tri­schen Ultraschallsensoren und Mikrofonen basierend auf neuartigen, flexiblen Dünnschichtmaterialien. Durch neue Materialien und Sensor-Konzepte soll die Elektronik präzisere Signale und Bilder bieten sowie ein höheres Klangerlebnis liefern und zudem auch dehnbar und flexibel anpassbar sein und dabei wenig Energie verbrauchen. Die Forschungen laufen über die gesamte Entwicklungskette – vom Material, dem Design, der Signalverarbeitung, den Aufbau- und Verbindungstechnologien, Softwareentwicklungen und Künstlichen Intelligenz Algorithmen bis hin zur miniaturisierten und integrierbaren Systemlösung. Am Ende wird das gesamte System intelligenter, kleiner, robuster, stromsparender und mobiler.

>>> Das sind Österreichs 125 wichtigste Managerinnen.

In der Industrie soll eine kontinuierliche Qualitätskontrolle von Materialien sowie die intelligente Überwachung der Energieinfrastruktur umgesetzt werden.

Integrierbare Systeme für die kontinuierliche Material- und Qualitätskontrolle bekommen durch die Forschung einen neuen Schub. Bauteile für die Luft- und Raumfahrt können präzise durchleuchtet werden, um die verbleibende Nutzungsdauer zu erkennen. Durch die Online-Zustandsüberwachung des Stromnetzes werden kritische Komponenten permanent kontrolliert und unerwartete Ausfälle vermieden, die vorausschauende Wartung optimiert.

>>> Machine Learning: Wie Maschinen immer schlauer werden.

Das Projekt "Listen2Future" läuft drei Jahre lang und umfasst ein Projektvolumen von rund 30 Mio. Euro. Es wird aus Investitionen der Industrie, Förderungen der einzelnen beteiligten Länder sowie dem KDT-JU (Key Digital Technologies Joint Undertaking) Programm der Europäischen Union finanziert.

Immer neue News in Ihrer Inbox!

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!