Kfz-Industrie : Frauenthal knackt trotz Lieferkettenproblemen erstmals Umsatzmilliarde

Schweißarbeit bei frauenthal automotive
© YouTube/ FAIRAIR systems

2021 überspringt die Frauenthal Gruppe erstmals in ihrer Geschichte die Umsatzmilliarde. Und das, während Pandemie, Halbleitermangel, Zulieferprobleme und massive Kostensprünge der Automobilindustrie auch 2021 zu schaffen machten.

Im Vergleich zum Rekordtief von 2020 reduzierten sich die europäischen PKW-Zulassungen nochmals um 4 %. Frauenthal gewann aber in allen drei Business Units Marktanteile und steigerte den Umsatz um 23,9 % auf MEUR 283,8. Die Sparte Automotive lieferte dabei 28 % des Umsatzes und damit ebenfalls eine Steigerung. Einen Umsatzbeitrag von MEUR 10 lieferte die neue Elektrosparte.

Frauenthal ist ein Mischkonzern, der vor allem auf Bauteile für die europäische Nutzfahrzeugindustrie spezialisiert ist. In den vergangenen Jahren hat die Gruppe einige Investitionen getätigt, die laut Hannes Winkler, Vorstandsvorsitzendem der Frauenthal Holding, mit Grund für das gute Ergebnis sind.

frauenthal
Frauenthal Automotive leitete ein Programm ein, um die Kostenstrukturen zu flexibilisieren und skalierbar zu machen. Damit ist das Unternehmen auf kurzfristige Rückgänge und Steigerungen in der Nachfrage vorbereitet. - © YouTube/ FAIRAIR systems

Michael Ostermann, Vorstand der Frauenthal Holding und verantwortlich für die Division Frauenthal Automotive, bezieht sich auf „gezielte Maßnahmen“, die den gestiegenen Kosten für Vormaterialien, Energie und Logistik entgegenwirken konnten. Das EBITDA legte in dieser Division um MEUR 16,1 auf MEUR 24,0 zu. Frauenthal Automotive leitete ein Programm ein, um die Kostenstrukturen zu flexibilisieren und skalierbar zu machen. Damit ist das Unternehmen auf kurzfristige Rückgänge und Steigerungen in der Nachfrage vorbereitet.

Das Jahr 2022 bleibt für die Frauenthal-Gruppe wegen der hohen Prognoseunsicherheit, den Kostenexplosionen bei Energie, Logistik und Vormaterialien sowie der Halbleiterverknappung herausfordernd. Diese volatile Lage wird durch die noch nicht abschätzbaren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine verstärkt.

Erika Hochrieser, Finanzvorständin der Frauenthal Holding, gibt die Richtung vor: „Seit Ausbruch der Pandemie lag unser Fokus auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbeziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur.“ Diesen Weg will das Unternehmen weiter verfolgen.