Geschäftsausblick : Feuerfesthersteller Rath: "Green Deal Mehrbelastung für energieintensive Unternehmen"

Feuerfesthersteller Rath Andreas Pfneiszl, CFO/CSO der RATH AG Rechts: Ingo Gruber, COO/CTO der RATH AG

Andreas Pfneiszl, CFO/CSO und Ingo Gruber, COO/CTO von Rath

- © RATH /Pepo Schuster, austrofocus.at

Noch im vorangegangenen Geschäftsbericht 2020 musste der Feuerfesthersteller Rath nach mehreren guten Jahren ein sehr schwaches Resultat hinnehmen. Nun meldet sich das Unternehmen mit positivem Umsatz und Ergebnis zurück.

In der ersten Jahreshälfte 2021 begann der Aufschwung, welcher bis zum Jahresende anhielt. Die Werkskapazitäten waren voll ausgelastet und das, obwohl Rohstoffe nicht zu den vereinbarten Zeiten geliefert wurden.

Der Konzernumsatz im Jahr 2021 stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 97,8 Mio. EUR (Vorjahr 86,4 Mio. EUR), das EBITDA erhöhte sich auf 11,5 Mio. EUR (Vorjahr 8,5 Mio. EUR). Somit liegt die EBITDA-Marge bei 12 % (Vorjahr 10 %). Das EBIT erhöhte sich auf 5 Mio. EUR (Vorjahr 2 Mio. EUR), die EBIT-Marge beläuft sich demnach auf 5 % (Vorjahr 2 %).

Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2022 legte das Anfragevolumen nochmals deutlich zu. „Dieser deutliche Zuwachs ist zum einen dem Umstand geschuldet, dass nun im Jahr 2020 sistierte Aufträge aufgeholt werden, andererseits auch in der im Jahr 2021 entstanden Euphorie zu verorten. Wir erwarten im Laufe des Jahres 2022 eine deutliche Abflachung dieser Entwicklung, hauptsächlich aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Energiepreissituation in Europa“, sagt Andreas Pfneiszl, CFO/CSO von Rath.

„Die durch den europäischen Green Deal angestrebte Umstellung auf grüne, erneuerbare Energieträger und Minimierung fossiler Brennstoffe in unserem täglichen Leben bringen auch für ein energieintensives Unternehmen wie Rath eine deutliche Mehrbelastung mit sich – unter anderem durch die ausschließlich in der Europäischen Union vorherrschende Regelung der CO2-Zertifikate“,
erklärt Ingo Gruber, COO/CTO des Unternehmens.

„Eine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 kann aufgrund der aktuellen Situation – unter Berücksichtigung der nicht absehbaren Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der Verfügbarkeiten von Rohstoffen und Energie sowie der Entwicklungen der Rohstoff- und Energiepreise – nicht getroffen werden“, zieht Pfneiszl Resümee.