Elektromobilität : Dudenhöffer: „Volkswagen geht im Batteriebereich den spannendsten Weg“

Ferdinand Dudenhöffer, Automobilexperte

Ferdinand Dudenhöffer, Direktor CAR Center Automotive Research

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Die Ambitionen sind hoch: Ein Joint Venture von Bosch Rexroth und Volkswagen im Bereich der Entwicklung und Errichtung von Batteriezell-Fabriken „made in Europe“ will mittelfristig nicht nur einziger europäischer Anbieter auf diesem bisher von koreanischen und chinesischen Firmen dominierten Markt sein, sondern strebt auch die „Kosten und Technologieführerschaft“ an.

Was das für den Autostandort Europa und den europäischen Mitbewerb bedeutet, ordnet im Interview mit INDUSTRIEMAGAZIN News der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer ein: „Bei Daimler macht man das stärker über Zusammenarbeit mit europäischen Partnern. Bei BMW geht man einen sehr traditionellen Weg, man kauft einfach Zellen zu. VW hat den spannendsten Weg. Mit dieser Lösung schafft man es man die Innovationen in der Batteriezelltechnologie mitprägen.“ Immerhin: „Batteriezellen werden ein ganz großer Teil der Wertschöpfung von Automobilherstellern sein.“

Vor allem für BMW sieht Dudenhöffer Gefahren aufziehen: „BMW hat seine Strategie in diesem Bereich noch nicht finalisiert. Das kann gefährlich sein, wenn man sieht, wie dynamisch sich Konkurrenten wie Tesla entwickelt. Wenn man zu lange an Strategien herumarbeitet, kann man den Anschluss verlieren.“

„Wir müssen in Europa schneller werden. Die Chinesen und ein Stück Weit die Amerikaner bieten die Vorfront an dieser Technologie.“
Ferdinand Dudenhöffer
Das ganze Interview mit Prof. Dudenhöffer sehen Sie hier.

Grund zu übermäßigem Optimismus was den Autostandort Europa anbelangt, sieht Dudenhöffer nicht. „Nach der Elektromobilität ist das Thema das die Welt im automotive Bereich verändern wird, das autonome Fahren“ sagt Dudenhöffer. „In China sieht man diese Fahrzeuge schon eigenständig als Roboter unterwegs, ohne dass ein anderer Mensch an Board ist. In Peking, Shenzen gibt es grosse Testflächen – von morgens um 7 bis 22 Uhr. Noch bedeutender wird das im Nutzfahrzeugbereich.“ Hier könne Europa derzeit nicht viel aufbieten. „Wir müssen in Europa schneller werden. Die Chinesen und ein Stück Weit die Amerikaner bieten die Vorfront an dieser Technologie.“