INDUSTRIEMAGAZIN: Herr Rapberger, vor ziemlich genau einem Jahr berichteten Sie über die Rekordauslastung am Standort Gunskirchen. Konnten Sie den Schwung ins laufende Jahr mitnehmen?
Wolfgang Rapberger: Die Nachfrage nach unseren Produkten über unser gesamtes Produktportfolio und unsere Märkte hinweg ist auch zu Beginn der zweiten Jahreshälfte unverändert hoch. Mit den derzeitigen Verbesserungen in der Lieferkette und unseren zusätzlichen Produktionskapazitäten befinden wir uns in einer guten Position.
Wie teuer ist das Produzieren aktuell? Haben Sie die Energiekosten im Griff?
Rapberger: Zur Versorgungssicherheit und besseren Planbarkeit für unser Unternehmen haben wir eine Strompreisfixierung über einen längeren Zeitraum vorgenommen. Dabei setzen wir ausschließlich auf grünen Strom. Zudem haben wir uns intensiv mit der systematischen Identifikation und Umsetzung von innerbetrieblichen Energieeinsparungsmaßnahmen auseinandergesetzt. In diesen Prozess haben wir alle Mitarbeiter eingebunden. Als große Maßnahme ist hier vor allem der Start und die Priorisierung von Projekten mit Nutzung von Produktionsabwärme mittels Wärmepumpen zu nennen.
Lesetipp der Redaktion: "Noch 2022 E-Antriebskomponenten aus Gunskirchen"
Dabei wird entstehende Abwärme – wie etwa in der Kurbelwellenproduktion beim Härterei-Prozess – nicht vernichtet, sondern weiter im Betrieb eingesetzt. Die Nutzung dieser Technologie werden wir in Zukunft auch noch stärker priorisieren und in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz bringen. Zudem sind wir laufend auf der Suche nach weiteren nachhaltigen Lösungen, die wir praktisch im Unternehmen nützen können. So setzen wir beispielsweise auch auf Brunnenwasser zur Kühlung unseres Shopfloors.
Welche Prozesse im Unternehmen sind am energieintensivsten?
Rapberger: Die Bearbeitungsprozesse in der Fertigung von Motorenteilen – dazu zählen unter anderem die CNC-Bearbeitungszentren mit der Bearbeitung von Aluminiumteilen, der Härterei-Prozess von Stahlteilen sowie die Nutzung der Hochdruckreinigungsanlagen.