Metallindustrie : AMAG mit Umsatz- und Gewinneinbruch im ersten Quartal

AMAG-Walzwerk in Ranshofen

AMAG-Walzwerk in Ranshofen

- © AMAG

Der oberösterreichische Aluminiumkonzern AMAG, der zur B&C-Gruppe gehört, hat im ersten Quartal des laufenden Jahres unter den niedrigen Aluminiumpreisen gelitten. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, sank der Umsatz im Vergleich zum Startquartal des Vorjahres um 17 Prozent auf 335,8 Mio. Euro, das Nettoergebnis halbierte sich auf 13,3 Mio. Euro. Verglichen mit dem Schlussquartal 2023 sei das Ergebnis aber bereits deutlich besser ausgefallen, hieß es.

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"Die Auftragslage hat sich etwas verbessert, wenngleich sich manche Industrien erwartungsgemäß zurückhaltend zeigen", sagte Vorstandschef Helmut Kaufmann laut Mitteilung. "Wir werden weiterhin die breite Aufstellung und hohe Produktvielfalt nutzen und mit unserer internationalen Kundenstruktur flexibel auf das Marktumfeld reagieren."

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- © Industriemagazin

AMAG leidet unter niedrigen Aluminium-Preisen

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging in diesem Jahr im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 42,4 Millionen Euro zurück. Für das Gesamtjahr wird mit einem EBITDA in der Bandbreite von 150 bis 180 Mio. Euro gerechnet. In den ersten drei Monaten dieses Jahres litt die Austria Metall AG nicht nur unter dem niedrigen Aluminiumpreis. Auch die Absatzmenge ging von 110.400 Tonnen im ersten Quartal des Vorjahres auf 104.200 Tonnen zurück. Der Cash-flow aus dem operativen Bereich lag mit 35,6 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Ein Free Cashflow von 9,6 Mio. Euro wurde unter Berücksichtigung des Cashflows aus Investitionstätigkeit erwirtschaftet. Die Nettofinanzverschuldung verbesserte sich zum 31. März 2024 auf 356,7 Mio. Euro (31. Dezember 2023: 364,3 Mio. Euro), das Gearing beträgt 46,4 Prozent. Die Liquidität erhöhte sich seit Jahresbeginn von 168,9 Mio. Euro auf 178,2 Mio. Euro.

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Das gute Ergebnis aus dem Jahr 2022 konnte der oberösterreichische Aluminiumkonzern AMAG Austria Metall AG im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht wiederholen: Der Umsatz ist um 15,5 Prozent auf 1,46 Mrd. Euro gesunken. Der Jahresüberschuss ist um 39,2 Prozent auf 66,4 Mio. Euro eingebrochen. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung vorschlagen, den Aktionären eine unveränderte Dividende von 1,50 Euro je Aktie auszuschütten. Laut dem Vorstandsvorsitzenden der AMAG, Helmut Kaufmann, konnte im letzten Geschäftsjahr dennoch das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet werden. Die Nachfrageprognosen für Aluminiumprodukte seien vielversprechend, sagte Kaufmann. Für das laufende Jahr rechne man daher mit einer guten Geschäftsentwicklung.

AMAG-Mutter sucht neuen Partner

Die B&C Gruppe ist auf der Suche nach strategischen Partnern für ihre Kernbeteiligungen Lenzing, Semperit und AMAG und würde dafür ein Absinken der Beteiligungen unter die 50-Prozent-Schwelle in Kauf nehmen. Das kündigte B&C-Aufsichtsratschef und B&C-Privatstiftungsvorstand Wolfgang Hofer kürzlich an. "Wir arbeiten sukzessive daran und wir werden sicherlich auch in den nächsten Jahren entsprechende Handlungen setzen", so Hofer. Den Unternehmen der B&C-Gruppe weht laut Hofer in den letzten Jahren "ein rauer Wind mit teilweise heftigen Windböen" entgegen. Für B&C bedeute dies die Abkehr eines jahrzehntelangen Dogmas, immer 50 plus 1 in einer Kernbeteiligung halten zu müssen. Dies gelte für alle drei Kernbeteiligungen.

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Alle drei Unternehmen, vor allem aber AMAG und Lenzing, hätten zukünftig große Investitionen zu tätigen, die nicht immer aus dem Unternehmen heraus finanziert werden können, sagte Hofer. Bevorzugt würden strategische Partner, die langfristig investiert bleiben, und nicht Finanzinvestoren, so Hofer weiter. Konkrete Gespräche habe es zwar noch nicht gegeben, aber AMAG, Semperit und Lenzing seien interessante Unternehmen und man habe in den vergangenen Jahren "unendlich viele Kontaktaufnahmen und Gesprächsansuchen" gehabt, so Hofer.