Bilanzen : AMAG-Vorstandschef: "Konnten zweithöchstes Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erwirtschaften"

Walzbarrenlager der AMAG in Ranghohen

Walzbarrenlager der AMAG in Ranghohen

- © AMAG

Der oberösterreichische Aluminiumkonzern AMAG Austria Metall AG konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr das gute Vorjahresergebnis nicht wiederholen: Der Umsatz sank um 15,5 Prozent auf 1,46 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss brach um 39,2 Prozent auf 66,4 Mio. Euro ein, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in unveränderter Höhe von 1,50 Euro je Aktie an die Aktionäre auszuschütten.

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Der Vorstandsvorsitzende der AMAG, Helmut Kaufmann, hob die gute Entwicklung des operativen Ergebnisses hervor: "Mit einem erzielten EBITDA von 188 Mio. Euro konnten wir das bislang zweithöchste operative Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erwirtschaften", sagte er laut Mitteilung. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen in Höhe von 86 Millionen Euro (2022: 87,5 Millionen Euro) wurde ein Betriebsergebnis (EBIT) von 102,4 Millionen Euro (2022: 159,7 Millionen Euro) erzielt.

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- © Industriemagazin

Niedrige Aluminium-Preise

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnte auf 181 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden, die Nettofinanzverschuldung reduziert sich von 393,3 Mio. Euro Ende 2022 auf 364,3 Mio. Euro Ende 2023. Die Gearing Ratio sank von 55,4 auf 48,8 Prozent. Der Umsatzrückgang ist sowohl auf ein geringeres Absatzvolumen als auch auf ein niedrigeres Aluminiumpreisniveau zurückzuführen. Die Nachfrageprognosen für Aluminiumprodukte seien jedoch vielversprechend, sagte Kaufmann. Für das laufende Jahr rechne man daher mit einer guten Geschäftsentwicklung. Eine Ergebnisprognose in Form einer EBITDA-Bandbreite sei jedoch aufgrund der unsicheren Markt- und Konjunkturentwicklung derzeit nicht möglich.

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Ein weiterer Grund dafür sei, "dass die Rohstoffpreise nicht im Einklang mit den Aluminiumpreisen sinken", sagte Finanzvorständin Claudia Trampitsch am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebniszahlen in Wien. "Wir sind dem Aluminiumpreis sehr stark ausgesetzt", sagte Trampitsch. "Er hat Einfluss auf unser Working Capital, auf die Umsätze, auf die Materialkosten." Die Preise seien 2023 zwar stabil gewesen, aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als 2022. "Das hat sich in unserem Ergebnis und Umsatz widergespiegelt."

Die Energiepreise sind auch für AMAG ein entscheidender Faktor. Zuletzt, so Kaufmann, habe man auf den Spotmärkten sinkende Preise beobachtet. Allerdings habe der Standort Österreich für die Aluminiumproduktion einen Nachteil gegenüber anderen Standorten. "Energieeffizienz ist ein Thema, an dem wir ständig arbeiten", so Kaufmann.

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Zurzeit sei man im Ausbau der eigenen Photovoltaikanlage, die bisher rund 3 Prozent des eigenen Stromverbrauchs decke. Mit der neuen Anlage werde man auf einen Anteil von rund 5 Prozent kommen. Beim Recycling, so Kaufmann, erreiche man eine Energieeinsparung von 90 bis 95 Prozent. Vom gesamten Aluminiumbedarf eines Jahres deckt die AMAG 35 Prozent aus Schrott.

Laut Kaufmann sind die Nachfrageprognosen für Aluminiumprodukte vielversprechend. Man gehe daher von einer guten Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr aus. Eine Ergebnisprognose in Form einer EBITDA-Bandbreite sei aufgrund der unsicheren Markt- und Konjunkturentwicklung derzeit noch nicht möglich, aber: "Fakt ist, mittel- bis langfristig hat Aluminium eine positive Perspektive".

Finanzvorständin Claudia Trampitsch
Finanzvorständin Claudia Trampitsch - © AMAG