Mentor Sepp Hochreiter : AI-Spitzenforscher Brandstetter: "Von allen Kommentaren hier einen Screenshot gemacht – für später“

Johannes Brandstetter, Sepp Hochreiter und Günter Klambauer an der JKU Linz
© Sepp Hochreiter

Mit Johannes Brandstetter kehrt einer der wohl profiliertesten AI-Forscher Europas zu seinen Wurzeln in Österreich zurück.

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Zu verdanken haben die Oberösterreicher das auch einem Deutschen. Sepp Hochreiter lockte den Wissenschaftler Brandstetter zurück nach Linz. „Sepp ist anders als viele andere KI-Koryphäen in der Welt. Bei ihm steht niemand im Schatten. Er schiebt uns nach vorne", sagt Brandstetter. "Wir, Günter [Klambauer], Sepp und ich wollen hier zusammen was Großes für die Industrie aufbauen. KI für die Industrie“, formuliert es Brandstetter, der im Umland von Linz viele Unternehmen sieht, die von seinen Forschungen profitieren könnten.

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Die Welt im LLM-Hype

Während die Welt dem LLM-Hype erliegt, setzt Linz auf die Anwendungsfelder, die ein LLM kaum lösen kann. Industrielle Anwendungen stehen im Fokus. In Amsterdam bei Microsoft Research trauert man Brandstetter nach, in Linz feierte man die Heimkehr eines KI-Talents. Verwundert reibt sich seither mancher Universitätsrektor in Europa die Augen. Es kommt schließlich nicht allzu oft vor, dass Forscher von Big-Tech Unternehmen zurück an die Universität gehen.

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Und es geht gut los für das Team Brandstetter, Hochreiter, Klambauer: Neun NeurIPS-Papers wurden auf der wichtigsten KI-Konferenz der Welt akzeptiert. Hochreiter forscht mit seiner Mannschaft an einer Alternativ-Architektur zu LLMs, von der auch die Industrie profitieren wird. „Der LSTM-Algorithmus ist heute in der Industrie weit verbreitet. "xLSTM wird noch mächtiger werden“, prophezeit Brandstetter. „Sepp schafft das. Wer, wenn nicht er?“, sagt Brandstetter. Er wundert sich ob der vielen hämischen Kommentare vor allem aus der deutschen Forschungslandschaft gegenüber Hochreiter. „Ich habe mal von allen Kommentaren hier einen Screenshot gemacht – für später“, kommentierte er vor einigen Wochen unter einem LinkedIn-Artikel. Er verteidigt seinen Mentor und dessen Forschungen. Denn da ist es wieder: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland.