Führung : EVN: Alexandra Wittmann und Stefan Stallinger im neuen Vorstand

EVN Alexandra Wittmann

Alexandra Wittmann ist als Finanzvorständin des niederösterreichischen Energieversorgers EVN bestellt worden

- © Groypus AG

Alexandra Wittmann ist als Finanzvorständin des niederösterreichischen Energieversorgers EVN bestellt worden. Gemeinsam mit dem CEO Stefan Szyszkowitz und dem Technikvorstand Stefan Stallinger komplettiert sie ab 1. September 2024 das Vorstandstrio des börsennotierten Unternehmens, teilte die EVN am Freitag mit. Die Besetzung der Position war schon im Dezember bekannt gegeben worden, die Vorstellung der Kandidatin hatte sich "aus vertragsrechtlichen Gründen" verzögert.

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Die studierte Betriebswirtin Alexandra Wittmann war als CFO in Industrie- und Technologieunternehmen wie Hoerbiger Kompressortechnik, Riedel Crystal of America und Colt Technology Services tätig.

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Stallinger folgt Mittermayer im EVN-Vorstand nach

Nachfolger von Franz Mittermayer im Vorstand der EVN wird der bisherige Technikvorstand der Energie AG Oberösterreich, Stefan Stallinger. Mittermayer wird mit 31. März 2024 in den Ruhestand treten. Stallinger wird künftig als Technikvorstand (CTO) der EVN AG fungieren. Die Funktionsperiode beträgt fünf Jahre. Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz soll als CEO "für Stabilität in Zeiten vielfältiger Herausforderungen sorgen".

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Stallinger bringe "umfangreiche Erfahrungen für die neue Aufgabe mit". Der studierte Wirtschaftsingenieur war seit 2003 in verschiedenen Funktionen für den oberösterreichischen Energieversorger tätig, unter anderem als Geschäftsführer der Energie AG Oberösterreich Tech Services GmbH. Er absolvierte Managementprogramme unter anderem in Hongkong und Atlanta.

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"Es freut mich, dass wir zwei ausgewiesene Expertinnen und Experten für die Führung der EVN AG gewinnen konnten", sagte Aufsichtsratspräsident Reinhard Wolf. "Mit ihrem internationalen Know-how und ihren Überlegungen für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens konnten beide beim Hearing überzeugen." Die Entscheidung garantiere "die optimale Mischung aus Kontinuität und Zukunftsorientierung, um den volatilen Gegebenheiten des Energiemarkts und der Verantwortung der EVN für die Energiezukunft Niederösterreichs gerecht zu werden".

Gutes Ergebnis dank Ökostromerzeugung

Mehr als verdoppelt hat der börsenotierte niederösterreichische Energieversorger EVN im Geschäftsjahr 2022/23 seinen Gewinn. Wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte, stieg das Konzernergebnis von 209,6 Millionen auf 529,7 Millionen Euro. Dies sei vor allem auf Ergebniszuwächse in Südosteuropa, auf eine höhere Dividende der Verbund AG sowie auf positive Ergebnisbeiträge aus der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen. Stark rückläufig war das Ergebnis im Energievertrieb.

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Einen Verlust von 240 Millionen Euro hat der Energievertrieb, also das Geschäft mit den Kundinnen und Kunden, angehäuft. Wie EVN-Chef Stefan Szyszkowitz bei einer Pressekonferenz erklärte, sei dies auf die Preisverwerfungen bei Strom und Gas in den vergangenen zwei Jahren zurückzuführen. Trotz Preiserhöhungen konnte die EVN die gestiegenen Großhandelspreise nicht zur Gänze und nur verzögert an ihre Kunden weitergeben.

Unter anderem dank der Ökostromerzeugung konnte das operative Ergebnis gesteigert werden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Berichtszeitraum um 15,1 Prozent auf 869 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) von 331,6 auf 528,5 Millionen Euro. Auch das Finanzergebnis drehte mit 127,6 Millionen Euro ins Plus, nachdem es im Vorjahr noch bei minus 30,5 Millionen Euro gelegen hatte. Ausschlaggebend dafür war die mit 3,60 Euro je Aktie deutlich höhere Dividende der Verbund AG für das Geschäftsjahr 2022. Etwas schwächer entwickelten sich die Umsatzerlöse, die um 7,2 Prozent auf rund 3,77 Mrd. Euro zurückgingen.

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Für das Geschäftsjahr 2022/23 will der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende von 0,52 Euro je Aktie zuzüglich einer Sonderdividende von 0,62 Euro je Aktie, insgesamt also 1,14 Euro je Aktie, vorschlagen. Bis 2030 und darüber hinaus soll die Dividende mindestens 0,82 Euro pro Aktie betragen, so die EVN in ihrer Aussendung. Für das Geschäftsjahr 2023/24 strebt das Management ein Konzernergebnis in der Bandbreite von 420 bis 460 Millionen Euro an.