Auf welche Glanzmomente Ihrer bisherigen Karriere sind Sie stolz?
Egger: Das war das erste Innovationsprojekt, dem ich mich voll und ganz widmete, die Egger Eurolight Leichtbauplatte. Nach meiner Ausbildung im Holztechnikum Kuchl war ich als Trainee in verschiedenen Werken tätig. Als wir schließlich 2006 in St. Johann die erste großindustrielle Anlage zur Produktion von Leichtbauplatten errichteten, habe ich mich sehr dafür eingesetzt und war extrem stolz, als schließlich das Produkt in den Markt kam und auch heute noch ein wichtiger Teil unseres Portfolios ist.
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Wie gelingt es eigentlich, für Innovation stets ausreichend finanzielle Mittel im Unternehmen locker zu machen – und wie definieren Sie in diesem Kontext „ausreichend“?
Egger: Wir wissen, dass wir nur durch Innovationen unsere Marktstellung als führende Marke rund um das Leben und Arbeiten mit Holz sichern können. Wir haben einen strukturierten Innovationsprozess und ein gruppenweit aufgesetztes Ideenmanagement. So werden all unsere Mitarbeiter in den Innovationsprozess einbezogen und tragen zur Innovationskraft bei. Die Frage der finanziellen Mittel ist daher bei uns gar nicht so zentral, sondern deren ausreichende Bereitstellung ist durch unsere Haltung und Organisation gewährleistet.
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Hat Michael Egger jun. eine Marotte? Was würden Sie - abseits von Persönlichkeitszügen - als für Sie charakteristisch sehen?
Egger: Mein „Erkennungsmerkmal“ sind weiße Sneakers. Das ist inzwischen sogar ein „Running Gag“ mit meinen Kollegen in der Gruppenleitung, dass wir uns zu Meeting-Beginn gegenseitig auf die Schuhe schielen. Ich trage sie auch beim ersten offiziellen Foto der neu formierten Gruppen-Geschäftsführung, deren Teil ich seit Juli 2022 bin. Sneakers passen einfach wesentlich besser zu mir als polierte Anzugschuhe. Und ich finde es sehr wichtig, dass jeder und jede auch im Berufsleben durch und durch authentisch sein kann.