Alex Pierer, 41, Geschäftsführer Pierer Innovation und Vorstand Pierer Industrie AG
# ist seit Mai Pankl-Aufsichtsratsmitglied
# akzeleriert seit fünf Jahren mit der Pierer Innovation die Digitalisierung des Konzerns
# mag superrealistische Kunst
Still zu sitzen, sagt er selbst, ist nicht seine große Stärke: Wer Alex Pierer in einer Vormittagspause eines Innovationsworkshops mit Gründern zum Interview trifft, lernt, dass er den Stillstand lieber auf Sparflamme hält. Mit Walter Sieberer und Viktor Sigl, dem Finanzchef der Pierer Mobility, managt er die Pierer Innovation, durch die die Kernachse der digitalen Transformation des Motorrad- und Sportwagenherstellers verläuft. Eine Truppe aus Top-Technologen betreibt hier Consulting zu digitalen Services rund ums Kerngeschäft.
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Für Pierer, der sich selbst Jahr für Jahr die Durchdringung eines neuen Technologiefeldes verordnet wie zuletzt die Hochsprachenprogrammierung und deren Nutzbarmachung in der KTM-Produktentwicklung, ein geradezu optimales Umfeld. Eines, das sein Vater ermöglicht hat: "Das ganze Unternehmen denkt und arbeitet in seinem Rhythmus", sagt Alex Pierer. Der Gravitation des väterlichen Betriebs konnte sich der Filius, der sich mit Anfang 20 erste berufliche Sporen als Trainee am KTM-Standort Ohio in Amherst verdiente, nicht lange entziehen.
Zu gut verstehen es die Oberösterreicher, die eigene Produktwelt mit Emotionen aufzuladen - jüngst etwa über den 25,1-Prozent-Einstieg bei der traditionsreichen lombardischen Edelmarke MV Agusta, die Aficionados wie auch Alex Pierer mit der Zunge schnalzen lässt: Giacomo Agostini fuhr auf dem Gestühl in den 60ern und 70ern Titel in Serie ein.
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Zugleich hat Vater Stefan Pierer, der der Gruppe Geschwindigkeit gibt, eine Organisation geschaffen, in der die Entscheidungswege kurz sind und auch die Ypsiloner wie Sohn Alex und Millenials Entfaltung finden. "In gewisser Weise lebt mein Vater den Slogan der Startup-Industrie", sagt Pierer. Der fail-fast-Gedanke sei im Unternehmen "intrinsisch motiviert". Ein wachsendes Arbeitspensum, das sich nicht zuletzt auch daraus ergibt, im Unternehmen mehr Aufgaben übernommen zu haben - darunter ein Aufsichtsratsmandat bei Pankl Racing Systems - quittiert er schulterzuckend und mit einem Verweis auf den Arbeitsethos seines Vaters: "Ist am Wochenende beruflich zu tun, dann ist eben etwas zu tun".