5g Netzabdeckung Österreichs : 5G Campusnetze: Maßgeschneiderte Mobilfunklösungen für Unternehmen

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Vorteile von 5G Netzabdeckung für Unternehmen.

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Campusnetze gelten als eine der wichtigsten Anwendungen für den noch relativ neuen Mobilfunkstandard 5G. Solche Campusnetze sind auf kleine, eng umrissene Gebiete wie etwa Firmengelände beschränkt. Sie haben den Vorteil, von außen nicht zugänglich zu sein. Daten,die in diesem Netz fließen, bleiben auf dem Firmengelände. Zudem haben Campusnetze den Vorteil, dass sie ganz auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten werden können.

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5G Campusnetze: Flexible Lösungen für Unternehmen

So können sie beispielsweise auf optimal auf Anwendungen abgestimmt werden, die eine hohe Gerätedichte mitbringen, aber nur kleine Datenmengen in der Übertragung verlangen. Andere Anwendungen hingegen, wie etwa die Steuerung von autonomen Fahrzeugen, brauchen sehr kleine Latenzzeiten. Auch das können Campusnetze leisten.

Die Nutzung ist für Unternehmen nicht unbedingt mit hohen Hardware-Investitionen verbunden. Die technische Tiefe des eingesetzten Equipments ist variabel und reicht von einer rein virtuellen Ausstattung durch die Nutzung eines vorhanden 5G Netzes bis hin zu einer dedizierten Hardware vor Ort.

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Die Einsatzzwecke sind vielseitig. Derzeit werden 5G-Campusnetze bereits für die Steuerung von Maschinen im Produktionsprozess eingesetzt, aber auch für die Vernetzung von Sensoren und Aktoren sowie in der Intralogistik von Produktionsprozessen. Und natürlich kann man in solchen Netzen auch kommunizieren, wie in einem gewöhnlichen Handynetz. Sie bieten sich deshalb auch als Ersatz für die altehrwürdigen DECT-Telefone an.

Das 5G-Campusnetz an unserem Standort Pitten ist für uns ein wichtiger Effizienzhebel.
Michael Krumay, Head of Technics W.Hamburger

Optimierung Sie Ihre Unternehmensprozesse mit 5G Campusnetzen

Eng verbunden mit den Campusnetzen ist das sogenannte Network-Slicing. Es ermöglicht Mobilfunknetze in einzelne Segmente aufzuteilen, die dann unabhängig voneinander agieren und ganz unterschiedliche Eigenschaften haben können. Datenrate, Latenz , Sicherheit und Kapazität, alles ist individuell anpassbar.

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Alle diese Eigenschaften sind in nur einem Netz machbar, auf lokaler wie auch auf landesweiter Ebene. So realisiert etwa A1 ein solches Projekt mit den ÖBB, in dem intelligente Weichen mit Sensoren ausgestattet werden sollen. Ziel ist eine konstante Überwachung und schnelle Fehlererkennung. Auch Blaulichtorganisation können von Network Slicing profitieren. Es garantiert ihnen stets ein verlässliches Kommunikationsnetz.

Für Unternehmen bieten Network Slices viele Vorteile. Sie gewähren eine hohe Flexibilität durch individuell anpassbare Funktionen der Netzwerkscheiben. Sie stellen so optimierte Netzwerke für alle Anwendungen zur Verfügung. Sie bieten auch Sicherheit für sensible Daten und sind widerstandfähiger gegenüber Cyberattacken. Und nicht zuletzt helfen sie die Vorteile von IoT und IIoT optimal zu nutzen, etwa auf dem Shopfloor. Dort sind moderne Produktionsmaschinen miteinander vernetzt, die laufend ein hohe Anzahl von Statusmeldungen übermitteln. Sliced Networks stellen die entsprechende Netzwerkkapazität bereit.

Campusnetz realisieren: Eigenbetrieb oder Fremdbetrieb?

Wer als Unternehmer eine Campusnetz realisieren möchte, hat die Wahl zwischen Eigenbetrieb und Fremdbetrieb. Bei Eigenbetrieb ist der Nutzer gleichzeitig auch der Betreiber. Die 5G-Hard- und Software wird dann über einen Dienstleistier oder direkt vom Hersteller bezogen. Bei einem Fremdbetrieb hingegen übernimmt ein Dienstleister Betrieb und Wartung des Campusnetzes.

Für die Anbieter könnte Network-Slicing ein gutes Geschäft werden. So sagt etwa Fortune Business Insights bis zum Jahr 2030 eine weltweite Marktgröße von rund 13 Mrd. US Dollar (derzeit etwa 12 Mrd. Euro) voraus, bei einem jährlichen Wachstum von über 50 Prozent. In einer Studie, die zusammen mit A1 erstellt wurde, schätzt die Unternehmensberatung Arthur D. Little den Umsatz für Österreich auf 237 Mio. Euro bis zum Jahr 2027, wobei ein Drittel auf überregionale Netze fallen soll, der weitaus größere Teil des Geschäftes aber auf regionale Netzwerke.

5G-Innovation am Flughafen Wien

Eines der ersten Campusnetzwerke , die in Österreich verwirklicht wurden, ist das am Flughafen Wien. Das Projekt wurde bereits im Jahr 2018 realisiert, damals noch mit Pre5G Technik von A1.

Hintergrund: Das riesige Flughafengelände ist nur schlecht mit WLANauszuleuchten. Die Technik hat zudem das Problem, dass sie nicht für das mobilfunk-typische Hand-over zwischen einzelnen Funkzelle ausgelegt ist. Auf dem Gelände sind nun das Netz, das die Flughafenbetreiber unter anderem für Geräte wie IoT Sensoren, Gepäckscanner oder auch Tablets im Abfertigungsbereich nutzen, von dem, dass die Fluggäste nutzen, getrennt. Ergänzt wird das System durch eine Edge-Computing-Plattform, die dafür sorgt, dass die Daten den Flughafen nicht verlassen. Das reduziert zusätzlich die Latenzzeiten und auch das Datenaufkommen.

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Mittlerweile gibt es eine Fülle weiterer Projekte, über die die beteiligten Unternehmen aber scheinbar nicht so gerne sprechen. Eine Anfrage bei Magenta etwa nach Referenzkunden blieb erfolglos, obwohl man uns versicherte, dass es mittlerweile eine ganze Reihe Unternehmen gibt, die die Technik nutzen.

7 Vorteile von 5G-Campusnetzen im Überblick

Vorteile von 5G-Campusnetzen im Überblick:

  • Exklusive Nutzung des Netzes
  • Servicierung von großen Datenmengen
  • Hohe Verfügbarkeit
  • Schnelle Reaktionszeiten
  • Exakte Standortbestimmung etwa von Maschinen und Werkzeugen
  • Sehr hohe Datensicherheit dank geschlossener Campus-Funknetze
  • Hohe Batterielebensdauer für IoT-Geräte

Effiziente 5G-Campusnetze bei der Prinzhorn Group

Nicht ganz so schweigsam zeigt sich die Prinzhorn Group, einer der großen Papier- und Verpackungshersteller in Europa. Das Unternehmen hat am Standort Pitten im letzten Jahr ein neues 5G-Campusnetzwerk errichtet, das nun das 100.000 Quadratmeter große Werksgelände versorgt. Technik-Partner sind die deutsche O2 Telefónica und der österreichischeNetzbetreiber Drei.

„Das 5G-Campusnetz an unserem Standort Pitten ist für uns ein wichtiger Effizienzhebel, um die Herausforderungen bei den Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten anzugehen und gleichzeitig unsere Produktion zu optimieren“, sagt Michael Krumay, Head of Technics im Werk. Zu den ersten Anwendungen zählt die 5G-Vernetzung von Scannern, Funkgeräten, Smartphones und Tablets. Diese waren zuvor per WLAN vernetzt. Auf dem weitläufigen Werksgelände und seiner mehrstöckigen, über 100 Meter langen Papiermaschine mit Stahlkonstruktionen und Betonwänden stieß WLAN jedoch an seine Grenzen. 5G mit seinen deutlich besseren Ausbreitungseigenschaften hat das Problem gelöst.

Neben den Netzbetreibern bieten in Österreich auch andere Unternehmen, wie die ewwGruppe aus Wels ihre Dienste für Errichtung und Betrieb von Campusnetzen an. Die Deutsche Telekom hat sich über die „Integrated Private Wireless on AWS“-Programms mit Amazon Web Services (AWS) zusammengetan und bietet nun AWS-Services im Paket zusammen mit Campus-Netzen an – auch in Österreich.

Michael Krumay, Head of Technics W.Hamburger
Michael Krumay, Head of Technics W.Hamburger - © W.Hamburger