Fabrik2022 : Kunststoffverarbeiter Europlast: Große Maschinen, große Pläne
Europlast-Produktion in Dellach im Drautal: Lose bis zu 50.000 Stück
- © EuroplastFabrik2022, der härteste Produktionswettbewerb Europas, ist geschlagen! Hier geht es zu allen Siegern und den herausragenden Fabriken!
Zur Gänze klimaneutral produziert der Kunststoffbehälterhersteller Europlast, in Dellach im Drautal domiziliert und Teilnehmer von Fabrik2022. Die 150 Mitarbeiter der Oberkärntner erwirtschafteten als Teil der italienischen Jcoplastic-Gruppe im Vorjahr 46 Millionen Euro Umsatz. Gefertigt werden Dünnwand-Sammelbehälter aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) für die Abfallindustrie, Landwirtschaft und Logistik.
Genutzt wird dafür Ökostrom (zum Teil aus der eigenen Photovoltaikanlage). Reststoffe aus der ISO-50001-zertifizierten Produktion – man fertigt auf 15 Spritzgießmaschinen, die größten mit 4500 Tonnen Schließkraft versehen und damit schon dimensioniert wie Turnhallen – werden in den Prozess rückgeführt.
Zusätzlich betreibt das Unternehmen Kreislaufwirtschaft, mit mehreren Projekten. Kunden und Partner – einer ist der steirische Entsorger Saubermacher – animiere man, "ausgediente Behälter an uns zu übergeben". Daraus werden mit der hauseigenen, elaborierten Recycling-Anlage durch Aufbereitung neue Behälter, die Öko-Bins, schildert Arthur Primus, CEO von Europlast.
Lesen Sie hier über ein anderes Unternehmen, das höchst erfolgreich auf Kreislaufwirtschaft setzt!
Die Teilnahme bei der Fabrik2022 solle dem Unternehmen wertvolle Impulse bringen. Und ja: natürlich sei man ziemlich stolz darauf, wie der Standort, für den es noch viele weitere Ideen für Optimierung und Effizienzsteigerung gibt, heute dasteht.
Gasdichte Behälter als neue Niche
So fertige man nach den Prinzipien der Lean Production Lose bis zu 50.000 Stück. Diese werden jedoch in nachfolgenden Prozesschritten nicht selten auftragsbezogen für Kommunen in Kleinstserie nach besonderen Ausstattungs- oder Designvorgaben versehen. Darunter das Rennerprodukt, den zwei- oder vierrädrigen Wertstoffsammelbehälter. Exportiert wird in 28 Länder, vor allem stark nach Osteuropa, wo die Strukturen für geschlossene Entsorgungskreise "nachziehen", sagt Primus.
Im Jahr produziert Europlast rund anderthalb Millionen Kunststoffteile. Ein potenzielles neues Geschäftsfeld haben die Kärntner auch schon identifiziert: Künftig wird man auch Wasserstofftank-Inliner – gasdichte Behälter aus Polyamid für den Einsatz im Lkw-Transport und der Schifffahrt – produzieren. Dies im wachsenden Geschäftsfeld Auftragsfertigung.
Wer hat Österreichs effizienteste Fabrik?
Bereits zum 12. Mal schreiben Fraunhofer Austria und das INDUSTRIEMAGAZIN die renommierte Auszeichnung für Produktionsunternehmen in Österreich aus. Vier Unternehmen stellen sich im Juli der Vor-Ort-Evaluierung durch Experten von Fraunhofer. Das erste Unternehmen, das wir in dieser bis in den Sommer reichenden Artikelserie vorstellten, ist das Preforms-Produktionswerk von NBG Fiber in Gmünd.
Das Finale samt anschließender Siegerkür findet am 22. September in der Orangerie Stift Zwettl statt, zuvor wird es eine Werksführung beim Vorjahressieger Pollmann Austria im niederösterreichischen Vitis geben.
Bis Ende Juli bewarben sich Unternehmen durch Einreichung eines schriftlich ausgefüllten Fragebogens für die Wettbewerbsteilnahme.
Bis Ende August laufen auf Basis dieser ersten Vorselektion in den Fabriken der Teilnehmer Vor-Ort-Evaluierungen durch ein Expertenteam von Fraunhofer Austria.
Am 22. September stellen sich die Finalisten der hochkarätig besetzten Hearing-Jury. Dabei werden Gesamtsieger der „Fabrik2022“ sowie die Gewinner der drei Wettbewerbskategorien „Efficient Factory“, „Smart Factory“ und „Green Factory“ prämiert.
Tickets und alle Infos finden Sie hier.
