Digitalisierung : Tieto-IoT-Chef Jürgen Weiss: Der Exot

Er jobbte bei den einschlägigen Namen der Branche: S&T, IBM und SAP. Dort, wo für Senior Consultants in der Regel ein saturierterer Lebensabschnitt beginnt. Wo es für 40-Jährige so richtig mit dem Geldverdienen losgeht. Doch Jürgen Weiss zog die Reißleine. „Was bringen mir Renommee und ein stattlicher Verdienst, wenn ich dabei nicht am Puls der Zeit arbeiten kann“, sagt der 37-Jährige. Der Branche blieb der Vater von zwei Kindern – Lebensmotto: „Fear kills growth“ – treu. Sonst blieb für Weiss, der bei der Österreich-Tochter des skandinavischen Softwarehauses Tieto andockte, kein Stein auf dem anderen. Normalarbeitszeiten? Die Enge klassischen Abteilungsdenkens? Bei den Finnen, die selbst mitten im Wandel vom IT-Dienstleister zum digitalen Vordenker stecken, Fehlanzeige. Weiss' Job: Neben dem Vertrieb für die DACH-Region Wellen der kreativen Zerstörung über die Industrie zu jagen. Er fordert mit Digital Thinking Unternehmen zum Kurswechsel auf: „Selbst der Gefährder zu sein, ist besser, als vom Mitbewerb überrumpelt zu werden“, lautet sein Dogma. Was Firmen zuallererst lernen müssten: Mit Digitalrebellen wie ihm umzugehen. Mit Palfinger brachte das Softwarehaus einen Hackathon über die Bühne – für ein Wochenende kreative Zerstörung nicht zu knapp: Technologie-Start-ups kreierten Ideen und Innovationen für den Kranhersteller, Weiss agierte als Mentor.

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Trumpf-Systemtechnik-Chef Hagen Strasser

Fronius-Spartenchef Harald Scherleitner

Bachmann-Entwickler Josef Fritsche

Harting-Produktmanager Lars Hohmuth

Pöttinger-Entwicklungschef Markus Baldinger

Wacker-Neuson-Chef Gert Reichetseder

Knapp-COO Franz Mathi

Phoenix-Contact-Produktmanager Gordon Busch

SEW-Eurodrive-Technikchef Johann Soder