Digitalisierung : Pöttinger-Entwicklungschef Markus Baldinger: Der Wiederholungstäter
Er lässt seine Entwicklungsabteilung durch 10X-Thinking des Google-Gründers Larry Page anschießen. Softwareentwickler und Algorithmenschreiber dürfen ihm nicht nur dreinreden – sie sollen es sogar. Mit Disruption hat Markus Baldinger kein Problem: Riss er doch früh selbst die notwendigen Gräben für technologische Veränderung im Unternehmen auf. Als Firmenchef Klaus Pöttinger Anfang der 2000er mit dem Aufbau einer eigenen Mechatronikabteilung die alteingesessenen elektrohydraulischen Antriebskonzepte herausfordern will, ist Baldinger – einer der ersten ausgebildeten Mechatroniker im Land – sein Mann. Gegenwind aus den Vertriebsabteilungen? Versteht Baldinger – Techniker durch und durch – als Teil des Innovationsprozesses.
Radikale Öffnung zu Fahrzeugherstellern, Anbietern von Farmmanagementsystemen – ja sogar zum Mitbewerb: All das schwebt Baldinger, der den digitalen Einpeitscher sehr glaubhaft verkörpert, für die nächsten Monate vor. Über einen Datenhub (DKE Data) sollen Informationen wie die Drehzahl in Arbeitsaggregaten oder Wetter- und Anbaudaten in der Branche zirkulieren. Und die Grieskirchener mit einem Schlag zum App-Entwickler transformieren. Ein über die Datenplattform betriebener App-Store – denkbar ist neben vielem etwa eine Sähtechnik-App für die optimale Parametrisierung des Arbeitsgeräts – könnte noch heuer starten.
Wollen Sie mehr? Lesen Sie hier weitere Portraits aus unserer Reihe "die kreativen Zerstörer"
Trumpf-Systemtechnik-Chef Hagen Strasser
Fronius-Spartenchef Harald Scherleitner
Bachmann-Entwickler Josef Fritsche
Harting-Produktmanager Lars Hohmuth
Wacker-Neuson-Chef Gert Reichetseder