Die große MBA-Studie des INDUSTRIEMAGAZINS zeigt: Internationalität ist für die heimischen MBA-Anbieter zur einer Selbstverständlichkeit geworden. Wer ein postgraduales Studium angeht, sucht Qualität – und erhält dabei immer öfter Unterstützung vom Arbeitgeber.
Wie jedes Jahr führte brandscore.at im Auftrag des INDUSTRIEMAGAZINS neben dem Ranking selbst auch unsere große MBA-Studie durch. Für Studienleiter und brandscore.at-Chef Herbert Kling sticht 2022 vor allem ein Erkenntnisse hervor: „Auffallend ist, dass Personalverantwortliche im Vergleich zum Vorjahr eine externe internationale Akkreditierung deutlich seltener als wichtig erachten. Internationalität hat als Auswahlkriterium offenbar an Bedeutung verloren.“
Konkret antworteten auf die Frage, wie wichtig die Internationalität eines Anbieters ist heuer 59 Prozent der Befragten mit „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“. Im Vorjahr lag der Welt bei 71 Prozent. Ähnlich gestaltet sich das Bild beim Stellenwert einer unabhängigen, international anerkannten Zertifizierung: Absolut unerlässlich finden sie 20 Prozent der Befragten, im Vorjahr waren es noch 31. Der Anzahl jener, die internationale Akkreditierungen zwar als wünschenswert, aber nicht als unabdingbar bezeichneten, blieb indessen mit 61 Prozent nahezu gleich wie im Vorjahr.
Der Befund soll allerdings nicht voreilig als Ausdruck eines österreichischen Provinzialismus gewertet werden. Viel eher zeigt er, dass Internationalität für die heimischen MBA-Anbieter inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, die kaum noch als Unique Selling Proposition verkauft werden kann. Tatsächlich sind nahezu alle Anbieter in unserem Ranking international zertifiziert, fast alle kooperieren auch mit internationalen Partneruniversitäten und bieten dementsprechend auch Auslandsmodule als Teil ihres Angebots an.
Das zweite bemerkenswerte Ergebnis der diesjährigen Studie betrifft die Corona-Folgen für den MBA-Markt. Sie sind nach der Einschätzung der befragten Personalverantwortlichen hoch, doch in einer anderen Form als noch im Jahr zuvor. Standen im Vorjahr vor allem Digitalisierung und Fernlehre mit ihren technischen Vor- und Nachteilen im Vordergrund, so gehen die Auswirkungen heuer weiter. „Ein deutlich größerer Anteil von Unternehmen unterstützt seine Mitarbeiter inzwischen bei der Absolvierung von MBA-Lehrgängen, indem er ihnen dafür die nötige zeitliche Flexibilität gewährt. Da wirkt sich die Home-Office-Erfahrung der letzten beiden Jahre aus.“