Zulieferindustrie in der Krise : Wachstumskurs: Wie Knorr-Bremse wieder profitabel werden will

Hauptsitz des Knorr-Bremse-Konzerns in München

Hauptsitz des Knorr-Bremse-Konzerns in München

- © Jann Averwerser

Der neue Chef des deutschen Lkw- und Zugbremsen-Herstellers Knorr-Bremse, Marc Llistosella, der seit Anfang des Jahres im Amt ist, will die Weichen für die Zukunft des Unternehmens stellen. Wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte, sollen Wachstum und Profitabilität in den kommenden Jahren deutlich gesteigert werden.

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Bis 2026 soll der Umsatz auf 8 bis 9 Milliarden Euro klettern und davon mehr als 14 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) übrig bleiben. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 7,15 Milliarden Euro eine Marge von 11,1 Prozent.

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Marc Llistosella, ehemals bei Daimler Trucks, ist neuer Vorstandsvorsitzender von Knorr Bremse.

- © YouTube/Autocar Professional

"Straffer Sanierungsplan"

Gleichzeitig will das Management Teile des Portfolios auf den Prüfstand stellen - bis zu 1,4 Milliarden Euro könnten verkauft oder einem "straffen Sanierungsplan" unterzogen werden, sagte Llistosella laut Mitteilung. Knorr-Bremse betreibt auch zwei Standorte in Österreich.

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Llistosella war den Angaben zufolge bis 2018 an der Spitze von Mitsubishi Fuso Truck & Bus sowie als Leiter von Daimler Trucks in Asien tätig. Zuletzt sei er als Investor und Gründer aktiv gewesen. Dazu gehörten das auf Elektroantriebe spezialisierte Start-up Vaionic und das schwedische Unternehmen Einride, das elektrische und selbstfahrende Nutzfahrzeuge entwickelt. Bei beiden Unternehmen wird er seine Beirats- und Aufsichtsratsmandate behalten. Sein Vorgänger Mrosik war im Frühjahr überraschend aus dem Unternehmen ausgeschieden.

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Der Lkw- und Zugbremsenhersteller hatte im dritten Quartal des letzten Jahres höhere Umsätze nicht in steigende Gewinne ummünzen können. Zwar wirkten die eingeleiteten Sparmaßnahmen und Preiserhöhungen bereits, doch die Probleme in China wegen der Null-Covid-Strategie der Volksrepublik sowie generelle Lieferschwierigkeiten belasteten nach wie vor die Bilanz, hiess es aus der Konzernzentrale in München.