Innovation bei Umdasch Group Ventures : Umdasch Group Ventures: Von alten Freiheiten und neuen Pflichten

Wolfgang Litzlbauer, CEO Umdasch Group

"Wer ehrgeizig ist wie wir, muss sich ein Corporate Venture leisten wollen." Wolfgang Litzlbauer, CEO Umdasch Group

- © Umdasch Group

Es waren fesselnde Stunden für die Umdasch-Belegschaft. Wie würde der frühere Umdasch-Aufsichtsrat Wolfgang Litzlbauer, nunmehr CEO in der Amstettener Unternehmensgruppe, sein Amt anlegen? Ist er einer, der im Kerngeschäft umrührt? Den Innovationsbereich umkrempelt? Am Ende blieben für Litzlbauer, der den Posten im Sommer 2021 übernahm, als auch die Belegschaft böse Überraschungen aus. Für eine Abkehr von der Grundidee der Umdasch Group Ventures, diese mit langen Atem an neuen Geschäftsmodellen fernab des operativen Geschäfts schrauben zu lassen, war Litzlbauer nicht zu haben. "Wer so ehrgeizig ist wie wir, muss sich ein solches Innovationsvehikel leisten wollen", sagt er.

Lesen Sie auch: Die Schöpfer: Wie radikale Innovation die Industrie verändert

Und dennoch: Der Manager machte klar, "in kritischer Reflexion" (O-Ton Litzlbauer) nachzuschärfen. Von der großzügigen Auslegung des Wirkbereichs der Ventures, wonach auch neue Geschäfte angestrebt werden, die nicht ursächlich mit den Stammgeschäftsbereichen verbunden sind, ist man gänzlich abgerückt. Bei allzu kerngeschäftsfernen Dingen würde man - so die Folge - heute umsonst auf ein Placet der Konzernführung hoffen

Schuster bleib bei deinen Leisten? Wohl eher ist es Kalkül, der diese Strategie geradezu herausfordert.

Ventures als Konzernvehikel.

Eine Firma in der Skalierung, die Umdasch-CEO Litzlbauer noch viel Freude machen wird, ist in Holland domiziliert. Das vor fast zwei Jahrzehnten von pfiffigen Beteontechnologen gegründete Unternehmen Concrefy - heute zu 100 Prozent im Eigentum von Umdasch - ist auf all das spezialisiert, was mit Beton zu tun hat - von der Qualitätsprüfung bis zur Beratung bei der Materialauswahl, von der weiteren Industrialisierung von Bau- und Produktionsprozessen bis zur Digitalisierung von Informationsflüssen. Und sie vermag mit dem, was sie tut, schon "unmittelbar auf die Konzernstrategie einzuzahlen", sagt Litzlbauer.

Erfolg, dann Rechtsform

Trivion, branchenübergreifend auf 3D-Druck für industrielle Bauteile aus verschiedensten Metallen und Kunststoffen spezialisiert ist dagegen keine Ausgründung, sondern eine Marke. "Von der Strategie, schnell Strukturen bis hin zur eigenen Rechtsform aufzubauen, sind wir abgekommen", sagt Litzlbauer.

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!


Heute liege der Fokus darauf, mit Kunden im kleinen zu beginnen und erst bei Markterfolg auszugründen. Über Erfolge spricht es sich dann auch leichter. "Nach außen wird erst gegackert, wenn die Ergebnisse geschafft sind", sagt Litzlbauer.

ZUM UNTERNEHMEN

Die Umdasch Group beschäftigt knapp 8.400 Mitarbeiter an mehr als 170 Standorten auf 5 Kontinenten. Zur Gruppe zählen drei Unternehmen.

Doka
zählt zu den weltweit führenden Unternehmen für innovative Schalungen, Lösungen und Dienstleistungen in allen Bereichen des Baus. Zudem ist das Unternehmen globaler Anbieter von durchdachten Gerüste-Lösungen für unterschiedlichste Anwendungen.

umdasch The Store Makers ist Spezialist in der Gestaltung von Ladeneinrichtungen. Beratung und Projektmanagement machen das Unternehmen zu einem wichtigen Partner für den Handel – vor allem wenn es um innovative Konzepte rund um die Verbindung zwischen klassischem Geschäft und Online-Handel geht.

Die Umdasch Group Ventures beschäftigt sich mit neuen Technologien am Bau und im Handel. Sie beteiligt sich aktiv an Modellen zur Optimierung eines Bauprojektes entlang seines gesamten Lebenszyklus. Sei es mittels Teilnahme oder Initiierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, anhand der Unterstützung von Technologie-Start-ups oder durch Akquisition von Unternehmen, die sich mit zukunftsweisenden Methoden befassen.