Metallindustrie : Steirischer Tor-Hersteller DSA Doors insolvent

Führte die DSA in die Insolvenz: Das Pannonia-Tor verkaufte sich schlechter als zunächst erwartet

Führte die DSA in die Insolvenz: Das Pannonia-Tor verkaufte sich schlechter als zunächst erwartet

- © Guttomat

Über das steirische Unternehmen DSA Door Systems GmbH mit Sitz in Graz und Produktion im burgenländischen Güssing wurde am Dienstag beim Landesgericht Graz der Konkurs eröffnet. Wie die Kreditschützer AKV, KSV und Creditreform mitteilten, sind rund 150 Gläubiger und rund 40 Mitarbeiter betroffen. Die Passiva belaufen sich nach Angaben des KSV auf rund 3,86 Mio. Euro, die Aktiva zu Buchwerten auf rund 1,77 Mio. Euro, woraus sich eine Überschuldung in Höhe von rund 2,1 Mio. Euro ergibt. Ziel ist die Fortführung des Unternehmens.

>>> Konkurse in Österreich: Immer mehr Unternehmen stehen vor dem Aus

Es wurde beantragt, das Unternehmen in Eigenverwaltung zu sanieren, wobei den Gläubigern angeboten wird, innerhalb von zwei Jahren eine Quote von 20 Prozent zu erhalten. Das Unternehmen wurde im Jahr 2019 gegründet und hatte seinen Sitz ursprünglich in der Stadt Güssing. Produziert werden Garagentore sowohl für die Industrie als auch für den privaten Bereich. Laut KSV wurden im Jahr 2023 rund 2.000 Tore in Österreich und auf dem europäischen Markt verkauft.

Nie mehr die wichtigsten News aus Österreichs Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in Ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!

Ziel: Fortführung des Unternehmens

Zu den Ursachen für die Insolvenz wurde u. a. angegeben, dass man hohe Aufwendungen für die Entwicklung von zwei neuen Tortypen, dem „Pannonia-Tor“ und dem „Phoenix-Tor“, gehabt habe, die aber am Markt nicht erfolgreich gewesen seien. Hinzu kamen erhebliche Preissteigerungen bei den Rohstoffen ab dem Jahr 2021. Eine Sanierung des Unternehmens war durch den Einstieg eines Investors geplant. Hier war die Entwicklung vielversprechend, der Investor zog sich jedoch im Dezember 2023 zurück. Das Unternehmen geht nun von einer Zahlungsunfähigkeit aufgrund eines in Kürze fällig werdenden Darlehens aus. Von den Verbindlichkeiten würden rund 2 Millionen Euro auf Bankverbindlichkeiten entfallen. 1,17 Millionen Euro seien Lieferantenschulden.

>>> Österreichs Wirtschaft 2023: Ein turbulentes Jahr

Bei DSA plant man die Fortführung des Unternehmens. Um dies zu erreichen, ist unter anderem geplant, die Sach- und Personalkosten zu senken. Dadurch sollen positive Ergebnisse erzielt werden.

"Guttomat"

Im September wurde bekannt, dass die damals ca. 50 Beschäftigten darauf warteten, ihre Löhne ausbezahlt zu bekommen. Ein Umstand, mit dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits seit mehreren Monaten konfrontiert sahen: Immer wieder sei es zu verspäteten Auszahlungen gekommen, die Gründe seien nicht bekannt, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Im Zuge der Streiks der Metaller im November 2023 wurde auch die DSA bestreikt. 20 Personen waren am Streik beteiligt.

>>> „Sie brauchen gutes Risikomanagement“, Michael Kolb von Acredia zur Pleitewelle in der Industrie

Die Produktion der Tore erfolgte zwischen 2013 und 2019 durch die Guttomat. Dieses Unternehmen gehörte zur französischen Atrya-Gruppe. Im Sommer 2019 trennten sich die Franzosen von Guttomat. Es folgte die Übernahme durch die DSA. Die Produkte sind weiterhin unter dem Markennamen "Guttomat" auf dem Markt.