Versorgungsengpässe : Steigende Materialkosten in der Autoindustrie – Zulieferer Vitesco vorsichtig
Der deutsche Autozulieferer Vitesco plant für das laufende Jahr wegen des Chipmangels und steigender Kosten vorsichtig. Das auf Antriebstechnologien spezialisierte Unternehmen geht von einer um Sondereffekte bereinigten Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern von 2,2 bis 2,7 Prozent aus, wie Vitesco am Freitag in Regensburg mitteilte.
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Vorstandschef Andreas Wolf geht von Mehrkosten aus, weil Halbleiter weiter knapp sind, die Löhne steigen und Materialkosten anziehen. Darüber hinaus erwartet das Management eine Belastung durch Sondereffekte in Höhe von 100 bis 150 Mio. Euro. Effekte aus dem Ukraine-Krieg hat Vitesco in seinem Ausblick noch nicht berücksichtigt. Den Umsatz will Vitesco von 8,35 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auch dank anziehender Geschäfte mit Elektrifizierungsprodukten auf 8,6 bis 9,1 Mrd. Euro steigern.
Halbleitermangel – kein Ende in Sicht
Das Versorgungsproblem mit Chips sowie andere Probleme in den Lieferketten dürften allerdings noch länger anhalten. Die Branche arbeite zwar mit Hochdruck daran, fehlende Bauelemente und Rohstoffe von bisherigen Lieferanten aus der Ukraine und Russland durch andere Bezugsquellen zu ersetzen oder die Produktion an anderen Standorten hochzufahren. Doch das brauche Zeit, sagte Peter Fuß vom Beratungsunternehmen EY.
"Für die Kunden heißt das: Die Verfügbarkeit von Neuwagen wird sich weiter verschlechtern. Die Lieferzeiten werden noch länger. Die Preise gehen vermutlich weiter in die Höhe", so Fuß.
Vitesco hat sich im September vom Autozulieferer und Reifenhersteller Continental abgespalten und hatte bereits Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt. Den Umsatz hat der auf den Antriebsstrang spezialisierte Konzern um 4 Prozent gesteigert. Das bereinigte operative Ergebnis drehte nach einem Verlust von 94,5 Mio. Euro im Jahr zuvor auf einen Betriebsgewinn von 148,6 Mio. Euro, die entsprechende Marge lag bei 1,8 Prozent.
Unterm Strich fiel allerdings weiter ein Nettoverlust an mit 122 Mio. Euro. Dieser war im Vorjahr mit 376,7 Mio. Euro noch deutlich höher gelegen. Eine Dividende soll es nicht geben. (apa/red)