Russland/Ukraine : Skoda-Produktion spürt bereits Lieferprobleme

Škoda-Stammwerk in Mladá Boleslav

Das Skoda-Stammwerk in Mladá Boleslav

- © Zdeněk Fiedler, CC BY-SA 4.0

Die russische Invasion in die Ukraine hat erste Auswirkungen auf die Produktion der tschechischen Volkswagen-Tochter Skoda. Man kämpfe mit einem "kritischen Mangel" an Teilelieferungen von mehreren Zulieferern in der Ukraine, teilte das Unternehmen am Dienstag in Mlada Boleslav mit. Betroffen seien mehrere Modelle des Autobauers.

Man sei gezwungen gewesen, mit Beginn dieser Woche die Herstellung des Elektroautos Skoda Enyaq iV einzuschränken. Skoda arbeite intensiv daran, nach alternativen Lieferquellen zu suchen.

Der Russland-Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland haben weitreichende Folgen für die Lieferketten und ganz besonders für Autozulieferer.

Nach eigenen Angaben beschäftigt Skoda in Tschechien mehr als 600 ukrainische Mitarbeiter. Der Konzern will sie und ihre Familien in dieser Notsituation unterstützen. Konkrete Hilfe werde bei der Beantragung von Visa sowie bei Unterbringung, Gesundheitsversorgung und Integration angeboten. Zudem spende Skoda umgerechnet knapp eine halbe Million Euro an tschechische Hilfsorganisationen und Kommunen für die Flüchtlingshilfe.

In Solomonowo in der westlichen Ukraine stellt der unabhängige Skoda-Partner Eurocar die Modelle Superb, Kodiaq, Karoq und Fabia Combi für den ukrainischen Markt her. Dort ist die Fertigung derzeit eingestellt. "Ein Rückgang des Verkaufs in der Ukraine und in Russland ist im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung zu erwarten", hieß es aus der tschechischen Zentrale. Russland sei im vorigen Jahr mit 90.400 ausgelieferten Fahrzeugen der Marke Skoda das zweitwichtigste Absatzland weltweit gewesen. (apa/red)