Rohstoffpreise : Russland/Ukraine: Aluminum teuer wie nie zuvor

Rollen aus Zinn, Aluminium oder Stahl in einer Lagerhalle

Ein Anstieg der Gaspreise dürfte die europäischen Aluminium-Produzenten unter Druck setzen.

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Der Preis für Aluminium ist mit dem russischen Angriff auf die Ukraine auf ein Rekordhoch gestiegen. An der Börse in London verteuerte sich eine Tonne Donnerstagfrüh um 2,9 Prozent auf 3.388 US-Dollar (2.986,60 Euro). Der Preis für das Metall übertraf damit das bisherige Hoch, das in der Wirtschaftskrise 2008 erreicht worden war. Der starke Preisanstieg bei Aluminium könnte die Inflationsentwicklung weiter verstärken, da Aluminium in vielen Produkten enthalten ist.

Russland
ist einer der weltgrößten Anbieter von Aluminium. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine muss das Land mit strengen wirtschaftlichen Sanktionen rechnen. Experten fürchten dann allerdings russische Gegenreaktionen und wollen sogar einen Stopp der Gaslieferungen aus Russland nicht ausschließen. Erdgas ist für die Aluminium-Produktion wichtig. Ein Anstieg der Gaspreise dürfte die europäischen Aluminium-Produzenten unter Druck setzen.

Nur ein Beschleuniger der Preisrally

Das neue Hoch folgt auf Rekordpreise früher diesen Monat. Der schwelende Konflikt trieb verschiedene Rohstoffpreise immer weiter nach oben. Das zur Stahl-Herstellung benötigte Nickel war am 22. Februar mit 24.925 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Aluminium wird vor allem im Flugzeug- und Automobilbau eingesetzt. Die Ukraine-Krise sei vor allem bei Nickel und Alu lediglich ein Beschleuniger der Preisrally, gab Analystin Wenyu Yao von der ING Bank zu bedenken. "Selbst inklusive russischer Exporte sind die Märkte mit beiden Metallen unterversorgt." (apa/red)