Maschinenbau : Rekord-Ergebnis bei Palfinger: "Herausforderungen werden nicht weniger"

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Palfinger erzielte 2023 Höchstwerte bei Umsatz, EBIT und Konzerngewinn

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Rekordwerte bei Umsatz, Betriebs- und Konzernergebnis hat Palfinger im Vorjahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen erzielt. Wie der börsenotierte Kranhersteller am Mittwochabend mitteilte, stieg der Umsatz um rund 10 Prozent auf 2,45 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) erreichte 210,2 Mio. Euro (plus 40 Prozent), das Konzernergebnis 107,7 Mio. Euro - um rund 51 Prozent mehr als im Vorjahr.

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Palfinger-CEO Andreas Klauser verwies vor Journalisten auf die Herausforderungen, die geopolitische Verwerfungen, steigende Zinsen und eine hohe Inflation mit sich bringen. Derzeit reiche der Auftragsstand bis Ende des zweiten Quartals. Einen stabilen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr sowie eine gute Profitabilität erwartet der Kranhersteller für das erste Halbjahr. Für das zweite Halbjahr könne derzeit noch keine Prognose abgegeben werden.

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Palfinger soll flexibler werden

Im vergangenen Jahr konnte Palfinger laut Klauser in Nordamerika (25 Prozent Umsatzanteil) Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich verzeichnen. Aber auch in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) - mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent der größte Absatzmarkt - konnte Palfinger trotz einer schwachen Baukonjunktur dank höherer Preise zulegen. Vor allem in der Region Naher und Mittlerer Osten zog das Geschäft an. Auch in der Region Asien-Pazifik - mit Ausnahme von China - verzeichnete der Kranhersteller Zuwächse. Hier habe sich vor allem Indien positiv hervorgetan, betonte Finanzvorstand Felix Strohbichler. Und auch der Bereich Marine entwickelte sich mit einem Plus von 40 Prozent beim Auftragseingang äußerst positiv.

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Im laufenden Jahr soll die Lieferantenbasis in Nordamerika ausgebaut werden. Aber auch der Ausbau strategischer Partnerschaften sowie die Optimierung des Lieferantenportfolios stehen auf der Agenda für das laufende Geschäftsjahr, kündigte COO Alexander Susanek an, der zuvor bei BMW tätig war, unter anderem als Leiter des Motorenwerks in Steyr. Darüber hinaus werde die Montage in mehreren Werken optimiert. Bei den Produktionskapazitäten soll Palfinger flexibler werden, wobei eine höhere Produktivität angestrebt werde, ergänzte Susanek.

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Bereits im September des Vorjahres hatte Palfinger auf die schwächere Nachfrage reagiert und die Kapazitäten in Lateinamerika und EMEA reduziert. Einerseits wurden Standorte in Krefeld (Deutschland) und Harderwijk (Niederlande) geschlossen, andererseits wurde ein Standort in Nis (Serbien) eröffnet. Nicht nur der Personalaufbau am Standort Nis beschäftigt Maria Holler, Leiterin Personal und Recht. Auch das Vertragsmanagement und das internationale Beteiligungsmanagement stehen auf ihrer Agenda für das laufende Jahr. Palfinger plant weiterhin, in drei Jahren, also im Geschäftsjahr 2027, bei einem Umsatz von 3 Mrd. Euro eine EBIT-Marge von 10 Prozent und einen Return on Capital Employed von 12 Prozent zu erreichen.

Palfinger CEO Andreas Klauser
Palfinger CEO Andreas Klauser - © Palfinger

Gründe für Rekordergebnis

Der Produktmix, die gute Auslastung der Werke, Preiserhöhungen und die Stabilisierung der Supply Chain sind die Gründe für das Rekordergebnis. Profitieren von dem Rekordergebnis sollen auch die Aktionärinnen und Aktionäre des Unternehmens. Der Hauptversammlung wird laut Pressemitteilung mit 1,05 Euro je Aktie erstmals eine Dividende von mehr als einem Euro vorgeschlagen. Das börsennotierte Unternehmen rechnet mit einem gegenüber dem Vorjahr stabilen Umsatz und einer guten Profitabilität im ersten Halbjahr 2024.