Energie : Ölfeld-Dienstleister Petro Welt baut Kasachstan-Geschäft aus

Der Ölfelddienstleister Petro Welt Technologies (PeWeTe) mit Sitz in Wien meldet für das erste Quartal einen Umsatz von knapp 2,9 Millionen Euro - ein Plus von 58,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (1,8 Millionen Euro), so die Mitteilung des Unternehmens am Freitag. Allerdings seien die Vorjahreswerte um den Ausstieg aus dem Geschäft in Russland und im Oman im Jahr 2022 deutlich angepasst worden. Derzeit ist die PeWeTe nur noch in Kasachstan aktiv.

>>> Schoeller-Bleckmann: Satte Gewinne und volle Auftragsbücher.

Im ersten Quartal 2022 belief sich der Umsatz noch auf 62,4 Mio. Euro inklusive der Aktivitäten in Russland und Oman. Das Bruttoergebnis ist auf vergleichbarer Basis um 18,4 Prozent auf 280.000 Euro gesunken. Ohne die Bereinigung hatte das Unternehmen im ersten Quartal des Vorjahres noch einen Gewinn von 7,4 Millionen Euro erzielt.

"Deutlich" ausgeweitet wurden die Aktivitäten im zentralasiatischen Kasachstan. Auch der Einsatz von neuem "Fracturing-Equipment" habe einen Anteil am Umsatzwachstum.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war mit minus 0,3 Millionen Euro negativ, aber besser als im Vorjahr (minus 2,1 Millionen Euro; nach Bereinigung). Das EBITDA ging im Vergleich zum Vorjahr von 7,9 Mio. Euro im ersten Quartal des Vorjahres auf 0,3 Mio. Euro in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres zurück.

>>> OMV-Hauptversammlung: Geht es Ex-Chef Rainer Seele an den Kragen?

Der Verkauf des Russlandgeschäfts Ende August war ein schwerer Schlag für Petro Welt Technologies: Nach einem Gewinn in Höhe von 2,9 Mio. Euro im Jahr 2021 musste für das Jahr 2022 ein Verlust in Höhe von 411,8 Mio. Euro verbucht werden. Die Eigenkapitalquote schrumpfte durch den Verkauf des Russland-Geschäfts und den damit verbundenen Verlust auf 15,5 Prozent (2021: 51,0 Prozent).

Gemessen am deutlich reduzierten Geschäftsvolumen verfüge man aber über eine "komfortable Liquiditätsposition" von 58,6 Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung. Die Petro Welt beschäftigte im Jahr 2021 noch 3.319 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im Jahr 2022 waren es nur noch 114. Die meisten der Beschäftigten waren in Russland tätig. Das Eigenkapital belief sich auf 25,3 Mio. Euro, der im Jahr 2022 erwirtschaftete Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit lag bei 5,6 Mio. Euro.

>>> EU: Österreich noch immer zu stark von russischem Gas abhängig.

Neben dem Rückzug aus Russland hat sich die PeWeTe auch für die Beendigung des Joint Ventures im Oman entschieden. Die zum Konzern gehörende Tochtergesellschaft Pewete Evo Services, die im Rahmen des Joint Ventures im Oman Dienstleistungen erbringt, ist derzeit in Liquidation. Die Aktivitäten sollen nun auf Kasachstan konzentriert werden.

Am 16. August 2022 wurde von den Aktionären der Petro Welt Technologies AG in einer außerordentlichen Hauptversammlung dem Verkauf der Beteiligungen der PeWeTe in Russland zugestimmt. Die PeWeTe hat damit ihre direkten und indirekten Beteiligungen in Russland an eine russische Gesellschaft verkauft und übertragen.