Halbleiter : Infineon plant Rekord-Invesititon in Werk

Infineon

Infineon plant eine Rekord-Investition von fünf Milliarden Euro

- © Infineon

Der deutsche Chiphersteller Infineon, der in Österreich unter anderem mit einem großen Werk in Villach in Kärnten vertreten ist, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr prächtig verdient und hebt seine Ziele an. Unter dem Strich steigerte der Halbleiterkonzern seinen Gewinn um 86 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, wie er am Montagnachmittag mitteilte. Der Umsatz stieg um 29 Prozent auf 14,2 Milliarden. Beides sind Rekordwerte.

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Zudem will Infineon in Dresden rund 5 Milliarden Euro investieren, um seine 300-Millimeter-Fertigungskapazitäten für Analog- und Mixed-Signal-Chips sowie bei Leistungshalbleitern weiter auszubauen. Voraussetzung für die Standortwahl ist allerdings eine "angemessene öffentliche Förderung". Die geplante Investitionssumme wäre dem Konzern zufolge die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens. Infineon-Chef Jochen Hanebeck sagte, es dürfte wohl noch eine Weile dauern, bis der Förderbescheid vorliege, aber dann könne das Unternehmen zeitnah mit dem Bau beginnen. Die Gespräche mit der deutschen Regierung liefen. Um wie viel Geld es gehe, ließ er offen. In Dresden sollen bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Bis Herbst 2026 könnte das Werk den Plänen zufolge produktionsbereit sein.

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Nach dem starken Zahlen hebt Infineon zudem seine mittelfristige Prognose. Das Unternehmen will pro Jahr künftig um 10 Prozent wachsen - statt wie bisher um 9 Prozent - und dabei auch deutlich mehr verdienen. Die Wachstumsziele begründete das Unternehmen mit der zunehmenden Dynamik und dem Wachstum in den Bereichen der Automobil-, Industrie- und Erneuerbaren-Energien-Märkten, die Infineon hauptsächlich mit seinen Chips beliefert. Das Ziel für die sogenannte Segmentergebnismarge wurde von 19 auf 25 Prozent erhöht.

Infineon Dresden
Das Infineon-Werk im deutschen Dresden soll ausgebaut werden - © Infineon

Halbleiter auch weiterhin ein knappes Gut

Infineon-Chef Hanebeck rechnet auch weiterhin mit einer anhaltenden Knappheit bei Leistungshalbleitern. Grund dafür sei der Ausbau der erneuerbaren Energien und die steigende Zahl an Elektroautos, sagte Hanebeck am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz des deutschen Halbleiterherstellers.

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Bei den Microcontrollern, die von Auftragsfertigern in Taiwan hergestellt würden und die zuletzt unter anderem in der Autobranche zu Verwerfungen geführt hatten, sei dagegen eine bessere Versorgung im kommenden Jahr in Sicht.

Weiterhin verkündete Infineon einen Milliardendeal mit dem Autohersteller Stellantis: Demnach sicherte sich der Auto-Konzern Siliziumkarbid-Halbleiter des Münchner Chipkonzerns im Wert von deutlich mehr als einer Milliarde Euro. Beide Unternehmen unterzeichneten dazu am Montag eine nicht-bindende Absichtserklärung. Demnach würde sich Infineon verpflichten, Fertigungskapazitäten zu sichern und die Leistungshalbleiter ab 2025 direkt an Stellantis und dessen Zulieferer zu liefern.

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