Hochleistungsmotoren : Hersteller von Motorenkomponenten Elko König insolvent

Kolben von Elko König

Kolben von Elko König

- © Elko König

Der Vorarlberger Hersteller von Motorenkomponenten, Elko König, ansässig in Rankweil (Bezirk Feldkirch), steckt seit geraumer Zeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Am Montag wurde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beim Landesgericht Feldkirch eingeleitet. Laut KSV 1870 belaufen sich die Verbindlichkeiten auf etwa 21,3 Millionen Euro. Von der Insolvenz betroffen sind etwa 360 Mitarbeiter und 260 Gläubiger.

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Als Ursachen für die finanzielle Schieflage nannte das Unternehmen "signifikante Auftrags- und Umsatzrückgänge", die im letzten Jahr gestiegenen Energiekosten sowie "überdurchschnittlich hohe Kollektivvertragsabschlüsse", die in den vergangenen zwei Jahren zu fast zwanzigprozentigen Lohnkostensteigerungen führten. Der eingereichte Sanierungsplan sieht eine Rückzahlung von 30 Prozent der Schulden innerhalb von zwei Jahren vor, finanziert durch den weiteren Betrieb des Unternehmens.

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360 Mitarbeiter betroffen

Gemäß dem Österreichischen Verband Creditreform sind von den insgesamt 21,3 Millionen Euro etwa 555.000 Euro sofort zahlbar. Es wird erwartet, dass durch Ansprüche im Zusammenhang mit Rationalisierungsmaßnahmen, Teilbetriebsschließungen und möglichen Schadenersatzforderungen zusätzliche Verbindlichkeiten entstehen. Derzeit sind 188 Arbeiter, 172 Angestellte und 28 Leiharbeiter beschäftigt. Bereits im November 2023 hatte Elko König aufgrund drastischer Umsatzrückgänge und mit Zustimmung des Betriebsrats eine Vier-Tage-Woche eingeführt, um nach einer Tariflohnerhöhung einen weiteren Personalabbau zu vermeiden. Schon im Mai wurden vorsorglich rund 70 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet.

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Elko König stellt unter anderem Kolben und Zylinder für Zwei- und Vier-Takt-Motoren sowie Gas- und Dieselaggregate her, die in Hochleistungsmotoren von Motorrädern und Industriemotoren verwendet werden. Das Unternehmen beliefert alle führenden Hersteller und hat sich durch seine Spezialisierung und Leistungsfähigkeit einen schwer ersetzbaren Platz in der Lieferkette dieser Weltmarktführer gesichert.

Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 4. Juli anmelden. Die Verhandlungen und Abstimmungen über den Sanierungsplan sollen am 5. September stattfinden.

Von der Hoffnung, dass die Produktion des Fisker Ocean in Graz jemals wieder anläuft, hat man sich bei Magna in Graz längst verabschiedet haben. Vergangenen Mittwoch – noch bevor die Ergebnisse einer weiteren, kritischen Aktionärsversammlung von @FiskerInc bekannt wurden, hat das Magna-Management die Belegschaft in Graz mit der Hiobsbotschaft konfrontiert, dass 500 Mitarbeiter des Werkes, das bisher insgesamt 9000 Mitarbeiter zählt, zur Kündigung angemeldet wurden. Bereits zu Beginn des Jahres mussten 450 Mitarbeiter abgebaut werden, als von einem Zweischicht- auf einen Einschichtbetrieb umgestellt wurde. Der Grund: Vom Fisker Ocean, der in Stückzahlen von 40.000 pro Jahr in Graz produziert hätte werden sollen, wurden bisher weniger als 10.000 Stück gefertigt.