Konzentration auf Kerngeschäft : Greiner Schaumstoffsparte Neveon verkauft Automotive-Geschäft

Neveon Zentrale in Wien

Neveon Zentrale in Wien

- © Greiner

Die Schaumstoffsparte Neveon der oberösterreichischen Kunststoffgruppe Greiner aus Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) hat ihre Automotive-Sparte Perfoam an die Trèves-Gruppe aus Frankreich verkauft. "Die Transaktion wird nach der kartellrechtlichen Freigabe voraussichtlich noch vor Jahresende abgeschlossen sein", hieß es am Freitag in einer Aussendung. Über den Verkaufspreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

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Perfoam ist Spezialist für Innenverkleidungen und Dämmteile für den Antriebsstrang von Automobilen. Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Umsatz von rund 100 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit dem Verkauf zieht sich Neveon aus dem Fertigprodukt-Automobilgeschäft zurück und konzentriert sich von der Entwicklung bis zum Endprodukt auf das Schaumstoffkerngeschäft in den Bereichen "Living & Care" mit Matratzen, Polstermöbeln und Health-Care-Anwendungen, "Mobility" (Aviation & Railway) sowie Spezialschaumstoffanwendungen wie Kesselisolierungen oder technische Schäume und Verbundschaumstoffe.

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Mit der "weltweiten Präsenz" von Trèves werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Produkte und Technologien von Perfoam in ein "Netz von Akustikspezialisten integriert, das in über 18 Ländern auf vier Kontinenten vertreten ist", heißt es in der Aussendung weiter. Der Verkauf betrifft in Österreich die Standorte Linz (113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) und Enns (153 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

Alle 583 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im In- und Ausland werden laut Greiner vom neuen Eigentümer übernommen. Laut Greiner-CEO Axel Kühner ist der Verkauf "Teil einer strategischen Strukturanpassung bei der Schaumstoffsparte Neveon, die in Zukunft einen noch stärkeren Fokus auf hochwertige Schaumstoffe für Matratzen, Möbel und Spezialanwendungen vorsieht".

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Axel Kühner, CEO von Greiner

- © Daniel Waschnig Photography

Über Greiner

„Diese Konzentration auf das Kerngeschäft ist ein wichtiger und richtiger Schritt für NEVEON. Er wird einerseits zu einer stabilen und erfolgreichen Zukunft beitragen und andererseits dem Automotive-Business neue und weitreichende Entwicklungsmöglichkeiten bieten“, so Jürgen Kleinrath, CEO des Spartenunternehmens NEVEON.

Greiner hat seinen Hauptsitz in Kremsmünster (Österreich). Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Anbieter von Kunststoff- und Schaumstofflösungen. Das Unternehmen ist in den unterschiedlichsten Industriezweigen mit den drei operativen Sparten Greiner Packaging, NEVEON und Greiner Bio-One zu Hause. Die 1868 gegründete Unternehmensgruppe zählt heute zu den führenden Schaumstoffherstellern und Kunststoffverarbeitern für die Verpackungs-, Möbel-, Sport-, Automobil-, Medizintechnik- und Pharmaindustrie.

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Greiner erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 mit über 11.600 Mitarbeiter:innen an 120 Standorten in 34 Ländern einen Umsatz von 2,33 Milliarden Euro. Der Vorstand ist mit CEO Axel Kühner (Vorstandsvorsitzender), CFO Hannes Moser (Finanzvorstand) und COO Manfred Stanek (Vorstandsmitglied) besetzt.

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Wie das Unternehmen Anfang Juli mitteilte, ist Dominik Greiner neuer Aufsichtsratsvorsitzender der oberösterreichischen Kunststoffgruppe Greiner. Er ist Nachfolger von Erich Gebhardt, der aus Altersgründen aus dem Gremium ausgeschieden ist. Dominik Greiner ist ein Mitglied der fünften Generation der Eigentümerfamilie des Unternehmens. Er war bisher stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, in dieser Funktion folgt ihm Andreas Ludwig nach. Neu im Aufsichtsrat ist Margret Suckale.

Jürgen Kleinrath, CEO Neveon

- © Robert Maybach