Metalltechnische Industrie : Gießerei-Industrie: Droht das Aus für hunderte Jobs?
Vor einem Jobabbau in der Gießereiindustrie, die derzeit österreichweit rund 6.500 Menschen beschäftigt, warnt der Geschäftsführer des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie, Adolf Kerbl. "Ich rechne damit, dass rund zehn Prozent mittelfristig verloren gehen", sagt der Wirtschaftskammer-Vertreter im "Oö. Volksblatt" (online). Die meisten der insgesamt 40 Betriebe würden keinen oder nur einen geringen Gewinn erwirtschaften. Das werde vor allem durch die Personalkosten verursacht.
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"Weil wir Technologieführer sind, gibt es uns noch"
Diese lägen inzwischen, so Kerbl, aufgrund der heimischen Lohnabschlüsse in den letzten vier bis fünf Jahren und insbesondere in den letzten beiden Jahren "20 Prozent entfernt" von den Personalkosten der deutschen Konkurrenz. "Exorbitante Energiekosten" führten zudem dazu, dass viele Gießereien, die in internationale Konzerne eingebunden sind, jetzt Personal abbauen. "Es wird outgesourct und rationalisiert." Eine Chance, dass sich die Situation mittelfristig verbessert, sieht Kerbl nicht. „Das ist ein Trend, der unumkehrbar ist“. Zumindest einen eigenen Branchenabschluss bei den KV-Verhandlungen würde er sich für die Branche wünschen. Besonders schwer hätten es jene Betriebe - rund 80 Prozent der Betriebe -, die an die Automobilindustrie liefern.
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Dass es einige Betriebe - der Umsatz lag zuletzt bei 1,6 Milliarden Euro im Jahr - überhaupt noch gebe, sei dem großen Know-how zu verdanken, das in der Region vorhanden sei. "Man könnte auch sagen, weil wir Technologieführer sind, gibt es uns noch", zitiert das "Oberösterreichische Volksblatt" Kerbl. Die Verlagerung von Produktionskapazitäten erfolgt dorthin, wo die Lohnerhöhungen moderater ausfallen, wie z.B. nach Spanien. Dort wurden die Kollektivvertragslöhne in diesem Jahr um 1,5 Prozent erhöht.
Österreichs Gießerei-Industrie
Die österreichische Gießereiindustrie setzt sich aus rund 40 Unternehmen zusammen, die im Jahr 2022 einen Gesamtumsatz von 1,6 Mrd. Euro erwirtschaftet haben. Die Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor. Laut Kerbl dürfte der Umsatz aber leicht gestiegen sein. Dies sei vor allem auf die gestiegenen Preise zurückzuführen. Rückläufig ist nach ersten Meldungen hingegen die produzierte Tonnage (zuletzt 291.000 Tonnen).
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Borbet in Ranshofen (Alufelgen), SLR Gusswerk in Steyr, Dambauer in Vöcklabruck sowie in Niederösterreich die voestalpine Gießerei Traisen und Georg Fischer sind die bekanntesten Unternehmen der Branche. Auch die meisten Beschäftigten der Branche (rund 4.000) sind in Oberösterreich und Niederösterreich mit zusammen 20 Betrieben zu finden.