Russland/Ukraine : Gewinnwarnung von Palfinger: gedrosselte Produktion und schlechte Erwartungen

Palfinger Hauptversammlung
© Palfinger

Palfinger hat Montagabend eine Gewinnwarnung abgesetzt. Infolge des Ukraine-Kriegs wird das operative Ergebnis (EBIT) 2022 "aus heutiger Sicht deutlich unter dem EBIT des Rekordjahres 2021 liegen", wie der börsennotierte Salzburger Hebevorrichtungs-Hersteller bekanntgab. Das Produktionsvolumen werde in den kommenden Wochen reduziert, "mit einer entsprechenden negativen Auswirkung auf Umsatz und Profitabilität".

Die Ukraine-Krise treffe das Unternehmen aufgrund dessen Geschäftsvolumens in Russland, erklärte Palfinger. Die Krise bewirke auch "eine weitere Verschärfung der Verfügbarkeitsprobleme von Lkw und Komponenten".

Palfinger ist in Russland mit fünf Werken vertreten, drei eigenen und zwei Joint-Venture-Werken. In Summe beschäftigt der Konzern in Russland 1.300 Mitarbeiter. Kurzfristig habe der Angriff auf die Ukraine für Palfinger keine tiefgreifenden Folgen, teilte das Unternehmen noch vor ein paar Wochen mit. Längerfristig sei aber mit Embargomaßnahmen zu rechnen, die das Wachstum in diesem Markt limitieren, hieß es da bereits.

In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, machte Palfinger zuletzt 7 Prozent des Gesamtumsatzes von 1,84 Mrd. Euro. Palfinger will sich nun noch stärker auf die Wachstumsmärkte Nord- und Lateinamerika fokussieren.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hatte Palfinger noch eine kräftige Gewinnsteigerung erzielt. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg gegenüber 2020 von 100 auf 155 Mio. Euro. Das war sogar mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 149 Mio. Euro. Der Nettogewinn legte im Jahresabstand um 74 Prozent auf 87 Mio. Euro zu und war damit ebenfalls höher als 2019. Der Umsatz kletterte von 1,54 Mrd. auf 1,84 Mrd. Euro, nach 1,75 Mrd. Euro im Jahr 2019. (apa/red)