Maschinenbau : Maschinenbau: Krieg in Aufträgen sichtbar

Palfinger CEO Andreas Klauser

Palfinger CEO Klauser: Das Unternehmen rechnet mit Embargo-Folgen.

- © Palfinger/PeterRigaud

Der deutsche Maschinenbau befürchtet spürbare Folgen für sein Geschäft infolge der Wirtschaftssanktionen gegen Russland. "Die neuen Lieferverbote für diverse Güter nach Russland erfassen weite Teile des europäischen Maschinen- und Anlagenbaus", sagte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann unlängst. Betroffen seien Exporte im Volumen von mehreren hundert Millionen Euro. Dennoch bleibe es richtig, die Aggression gegen die Ukraine hart zu sanktionieren.

Aus dem Inland erhielten die Maschinenbauer zu Jahresbeginn 22 Prozent mehr Bestellungen als im Jänner 2021. Aus dem Ausland kamen 18 Prozent mehr Orders. Dazu trug auch das Großanlagengeschäft bei. Für dieses Jahr rechnete der Branchenverband zuletzt mit einem realen Anstieg der Produktion von 7 Prozent. Das Niveau vor der Coronakrise soll wieder erreicht werden. In der Krise 2020 war die Produktion um knapp 12 Prozent eingebrochen.

Auch Palfinger rechnet mit Embargo-Folgen

Auch in Österreich bereitet sich die Branche auf mögliche Auswirkungen der Sanktionen vor. Palfinger teilte zum Beispiel mit, dass der Angriff auf die Ukraine vorerst keine tiefgreifenden Folgen für das Unternehmen haben wird. Längerfristig sei aber mit Embargomaßnahmen zu rechnen, die das Wachstum in diesem Markt limitieren. In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, machte Palfinger zuletzt 7 Prozent des Gesamtumsatzes von 1,84 Mrd. Euro. Palfinger will sich nun noch stärker auf die Wachstumsmärkte Nord- und Lateinamerika fokussieren. Der Salzburger Hebevorrichtungshersteller Palfinger ist in Russland mit fünf Werken vertreten, drei eigenen und zwei Joint-Venture-Werken. In Summe beschäftigt der Konzern in Russland 1.300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. (apa/red/pd)