Auto-Industrie : Fahrzeugbauer Empl will außerhalb Europas produzieren

Empl-Standort in Kaltenbach

Empl-Standort in Kaltenbach

- © Empl

Der Tiroler Fahrzeugbauer Empl mit Sitz in Kaltenbach im Zillertal will in Zukunft offenbar verstärkt außerhalb Europas produzieren. Geplant sei die projektbezogene Verlagerung von Komponentenfertigungen in Länder außerhalb des Kontinents. Das kündigte Geschäftsführer Joe Empl gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstagausgabe) an. Es wurde versichert, dass die Verlagerung keinen Personalabbau zur Folge haben werde.

>>> Zulieferer Miba überschreitet Umsatz-Milliarde.

Das Unternehmen produziert Fahrzeugaufbauten für Militär- und Sicherheitskunden, Feuerwehren und Nutzfahrzeuge in Kaltenbach sowie im deutschen Elster. Im Vorjahr waren noch Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro in den Ausbau der Standorte getätigt worden.

Nie mehr eine wichtige News aus der Industrie verpassen? Abonnieren Sie unser Daily Briefing: Was in der Industrie wichtig wird. Täglich um 7 Uhr in Ihrer Inbox. Hier geht’s zur Anmeldung!

Joe Empl und Herbert Empl

- © Empl

Kein Stellenabbau geplant

Steigende Kosten für Energie, Löhne und Rohstoffe sowie anhaltende Schwierigkeiten in der Lieferkette durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nannte der Geschäftsführer als Gründe für die neue Strategie. "Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern, gibt es bestimmte Produkte, die man in Zukunft nicht mehr als Kompletteinheit in Europa fertigen kann", so Empl.

>>> Arbeitsplätze in akuter Gefahr: So wandert die Autoindustrie in die USA ab.

Einen Abbau von Mitarbeitern werde es nicht geben. Im Gegenteil: Vor allem im Zillertal würden rund 30 Mitarbeiter gesucht. "Es ist kein Abbau geplant. Die Standortverlegungen müssen betreut werden. Aufgabenbereiche werden sich verschieben", betonte der Geschäftsführer. Empl beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit weltweit 490 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 365 davon sind in Österreich tätig.

>>> ZKW-Downsizing: Neben Werk in Wieselburg auch Dietach betroffen.

Dem Bericht zufolge waren die letzten Jahre schwierig für das Unternehmen. Man habe Einbußen in Folge von Corona hinnehmen müssen. Im Jahr 2022 erwirtschaftete die Gruppe nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von rund 132 Millionen Euro - im Vorjahr waren es noch 145 Millionen Euro. Auf den Tiroler Standort entfielen im Vorjahr rund 108 Millionen Euro Umsatz.