Automobilindustrie : Experte Dudenhöffer: Russischer Automarkt bricht ein

Ferdinand Dudenhöffer, Automobilexperte

Ferdinand Dudenhöffer, Leiter Center Automotive Research (CAR)

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Der Krieg gegen die Ukraine wird nach Einschätzung eines Experten zu einem starken Einbruch des russischen Automarkts führen. Die Neuwagenverkäufe könnten heuer wegen des nach den Sanktionen stark abgewerteten Rubel um mehr als die Hälfte zurückgehen, schreibt der Leiter des deutschen Center Automotive Research (CAR), Ferdinand Dudenhöffer, in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.

Bei großer chinesischer Wirtschaftshilfe könnten die Einbrüche auf etwa ein Drittel begrenzt werden. Ähnliche Rückgänge hatte es auf dem russischen Markt bereits in der Weltwirtschaftskrise 2008/09 und nach der Annexion der Krim gegeben.

2021 wurden laut CAR in der Russischen Föderation 1,67 Millionen Autos verkauft, was einem Weltmarktanteil von 2,3 Prozent entsprach. Größte Anbieter waren die Renault-Nissan-Gruppe (33,8 Prozent Marktanteil) sowie Hyundai/Kia aus Südkorea (22,7 Prozent). Mit 204.200 Verkäufen lag der VW-Konzern bei 12,3 Prozent Marktanteil auf dem dritten Platz. Zahlreiche chinesische Anbieter sind ebenfalls aktiv. Die meisten Hersteller montieren die Fahrzeuge in Russland, weil sonst hohe Zölle drohten. Diese Produktion könnte beim Rückzug der westlichen Partner schnell eingestellt werden. Nur jedes 20. verkaufte Fahrzeug verfüge über eigenständige Technik aus Russland, berichtete Dudenhöffer. (apa/red)