Seilzughersteller : Ehemalige AL-KO-Tochter insolvent
Der Zillertaler Hersteller von Seilzügen GA Actuation Systems GmbH hat am Mittwoch beim Landesgericht Innsbruck Insolvenz angemeldet. Laut Informationen von Kreditschutzverbänden sind 73 Dienstnehmer und 250 Gläubiger betroffen. Die Passiva belaufen sich auf 10,5 Mio. Euro. Das Unternehmen war früher Teil des deutschen AL-KO Konzerns. Als Insolvenzgründe wurden "erhebliche Umsatzeinbußen" und "Rückstellungen für Dienstnehmeransprüche (Pensionen) in Millionenhöhe" angegeben.
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Die GA Actuation Systems produziert Handbremshebel, Fußpedalwerke und Schnellmontagesysteme für Seilzüge, die vorwiegend in der Autoindustrie zum Einsatz kommen. Laut Angaben des Kreditschutzverbandes KSV1870 kam es zwischen 2017 bis 2019 zu einem "massiven Umsatzrückgang".
"Der letzte im Firmenbuch hinterlegte endgültige Jahresabschluss stammt aus dem Jahr 2019. Bei der Analyse der Jahre 2017 bis 2019 ist auffällig, dass es zu einem massiven Umsatzrückgang gekommen ist. Waren es im Jahr 2017 noch rund 30 Millionen Euro Umsatz, kam man im Jahr 2019 nur mehr auf etwas mehr als 21 Millionen Euro" heisst es vonseiten des Kreditschutzverbandes KSV.
Für das Jahr 2020 liege bisher nur ein Entwurf eines Jahresabschlusses beim Firmenbuch auf. "Daraus ergibt sich eine weitere Reduktion des Umsatzes auf rund 13,8 Millionen Euro und ein Jahresfehlbetrag in Millionenhöhe", so der KSV1870. Der Entwurf des Jahresabschlusses zeige eine weitere Reduktion auf rund 13,8 Mio. Euro und einen Jahresfehlbetrag im Millionenhöhe. Zudem soll das Unternehmen Dienstnehmern "seit längerer Zeit" kein Entgelt mehr ausbezahlt haben wie man beim KSV erstaunt feststellt.
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Laut "Tiroler Tageszeitung", die vergangene Woche über die in Turbulenzen geratene Firma berichtete, wurde sie 2017 von der General Aerospace GmbH übernommen und gehört seit Ende 2020 zur Münchner Beteiligungsholding Accursia Capital. Der Mitarbeiterstand wurde kurz kurz nach der Übernahme von General Aerospace von 150 auf 73 reduziert.
Die Zukunft des Unternehmens sei noch offen, sagte Geschäftsführer Frank Mittendorf. Am Donnerstag stünde ein erstes Gespräch mit den Insolvenzverwaltern an, da werde man "schauen, ob man das Unternehmen fortführen kann". Dies hänge vorwiegend von den Kunden ab: "Wenn der Großteil der Kunden wegbricht, wird es schwierig", sagte Mittendorf."Es kann auch schiefgehen", meinte er. Mittendorf ist deutscher Sanierungsberater, der erst Ende Oktober von den Eigentümern in die Geschäftsführung berufen wurde. Er hat sich mit seinem Beratungsbetrieb Momentum Consulting darauf spezialisiert, kleinen und mittleren Unternehmen in wirtschaftlich angespannter Lage zur Seite zu stehen.
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Es sei jedenfalls noch zu früh um darüber zu reden, die Beschäftigten beim AMS anzumelden, sagte Mittendorf. Sollte eine Rettung des Unternehmens nicht gelingen, sei es laut Mittendorf "traurig für die Mitarbeiter und für das Tal", immerhin sei man ein "größerer Arbeitgeber" und habe dadurch eine gewisse "Strahlkraft".