KV-Verhandlungen Chemische Industrie 2024 : Chemieindustrie: KV-Verhandlungen erneut gescheitert

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Gewerkschaft droht mit Betriebsversammlungen und "weiteren gewerkschaftlichen Maßnahmen" nach der nächsten Verhandlungsrunde.

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"Angesichts der schlechten Wirtschaftsdaten der Branche sowie der gesunkenen und voraussichtlich weiter sinkenden Inflation" sei ein "Paradigmenwechsel" nötig, so Berthold Stöger. Die Produktion sei im Vorjahr um 10,4 Prozent zurückgegangen und die Aufträge seien weiter rückläufig. Die Chemie-Abschlüsse der letzten zwei Jahre hätten den Beschäftigten eine Erhöhung von insgesamt 15,3 Prozent gebracht. Derzeit bieten die Arbeitgeber eine durchschnittliche Erhöhung von 4,3 Prozent plus einer einmaligen Mitarbeiterprämie in der Höhe von netto 500 Euro pro Mitarbeiter.

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Die Gewerkschaft lehnt laut eigener Aussendung das Angebot ab, weil es "deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate von 6,33 Prozent" liege, eine verbessertes Angebot am 14. Mai sei nötig. Die Gewerkschaft droht auch gleich: "Vom 15. bis zum 17. Mai werden in ganz Österreich Betriebsversammlungen einberufen und anschließend weitere gewerkschaftliche Maßnahmen beschlossen, sollte es am 14. Mai zu keinem Abschluss kommen ", so die Verhandler der Gewerkschaften PRO-GE und GPA.

Arbeitnehmer wollen keinen Reallohnverlust

Durchschnittlich 4,1 Prozent mehr Lohn und Gehalt bietet der Fachverband der Chemischen Industrie Österreich (FCIO) nach eigenen Angaben. Nach den Vorstellungen des Arbeitgeberverbandes sollen die von der Inflation besonders betroffenen unteren Einkommen stärker angehoben werden. Die Inflation der letzten zwölf Monate, die Grundlage für die Verhandlungen ist, beträgt 6,8 Prozent.

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Ein Abschluss unter diesem Wert hätte einen Reallohnverlust zur Folge, ein Abschluss über diesem Wert einen Reallohngewinn. "Dieses Angebot deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate entspricht nicht den Erwartungen der Beschäftigten und kann nicht angenommen werden", erklärten die verhandelnden Gewerkschaften PRO-GE und GPA im Zuge der dritten Verhandlungsrunde Ende April.

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