Personalie : Anger Maschinenbau hat einen neuen Chef

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Anger-Machining-Sitz in Traun: "Portfolio um Leichtbau und e-Mobility erweitert"

- © Anger Machining

Veränderungen im Management des Trauner Maschinenbauers Anger: Wie INDUSTRIEMAGAZIN erfuhr, verließ Bernhard Morawetz, seit 2017 beim Transferzentrenhersteller operativ an der Spitze, das Unternehmen zum Jahreswechsel. Neuer CEO von Anger ist Kangta Lin, im Unternehmen ein bekanntes Gesicht: Er war ausgehend von 2015 als Vertreter des Taiwaner Eigentümers Tongtai im Board der Oberösterreicher vertreten. "Morawetz hat sich regional und beruflich neu orientiert", ist im Unternehmen zu hören. Lin, der vom Aufsichtsrat in die CEO Funktion wechselte, hat nun in Linz seine Basis. Er verantwortet zudem das Geschäft der Tongtai Europe in den Niederlanden.

"Bernhard Morawetz hat sich regional und beruflich neu orientiert."

Auch Langzeit-Anger-Manager Dietmar Bahn, der jahrelang mit Klaus Dirnberger das Unternehmen leitete und zuletzt das Business Development verantwortete, hat sich nach 17 Jahren aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Er übergab seine Agenden an Michael Brandl. Bahn bleibt dem Unternehmen in beratender Funktion erhalten.

2013 hielt der der Mittelstandsfinanzierer EK Fin am Maschinenbauer Anger Machining 49 Prozent. Mehrheitseigentümer waren Klaus Dirnberger und Dietmar Bahn, die damals - nachdem bekannt wurde, dass sich die Industriegruppe Montana Tech rund um den Investor Michael Tojner für den Mittelstandsfinanzierer der Bank Austria interessiert, mit allen Kräften eine 100-Prozent-Beteiligung anstrebten.

Hielten den Maschinenbauer Anger auf Kurs: CEO Bernhard Morawetz (re.) und Dietmar Bahn, verantwortlich für Business Development

- © Anger

2014 schlitterte das Unternehmen in einen akuten Liquiditätsengpass, im Folgejahr übernahmen die Asiaten und peppelten - beschleunigt durch die wieder anziehende Marktkonjunktur, das Unternehmen mit Investitionsmitteln wieder auf.

2019 krempelte Anger, seit 2015 Teil der Tongtai-Gruppe, Taiwans drittgrößtem Maschinenbauer sein Portfolio um. Hochpräzisions-Transferzentren brächten Anger nach wie vor schönen Absatz, sagt Morawetz damals. Zugleich haben die Trauner in einem entwicklerischen Kraftakt in Rekordzeit ihr Portfolio in Richtung Leichtbau und e-Mobility erweitert. So kam die Maschinengeneration SP für die Fertigung sehr großer, leichter Strukturbauteile wie Längsträger, Profile oder Batteriewannen auf den Markt.